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Kultur: Innenwelten

Heute beginnt das 58. Filmfestival Locarno

Das Filmfest von Locarno, das heute Abend mit Ketan Mehtas indischem Film „The Rising – Ballad of Mangal Pandey“ eröffnet wird, verleiht dem deutschen Regisseur Wim Wenders einen seiner EhrenLeoparden. Zu diesem Anlass wird am Sonnabend sein in Cannes uraufgeführtes Familien-Melodram „Don’t Come Knocking“ auf der mittelalterlichen Piazza Grande in der Altstadt gezeigt, auf einer der größten OpenAir-Leinwände der Welt. Außerdem werden auf dem internationalen Festival, das bis zum 13. August im Tessiner Kurort am Lago Maggiore rund 500 Filme und Videos aus 38 Ländern präsentiert, der iranische Regisseur Abbas Kiarostami und der Brite Terry Gilliam mit Ehren-Leoparden ausgezeichnet.

Im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden konkurrieren 18 Beiträge, darunter als einzige rein deutsche Produktion „3 Grad kälter“ von Florian Hoffmeister. Eine Dreiecksgeschichte um junge Liebende, Ehe und Eifersucht, mit Bibiana Beglau, Sebastian Blomberg, Johann von Bülow, Alexander Beyer und Meret Becker. Als deutsche Koproduktionen laufen im traditionell vom jungen Independent-Kino geprägten Wettbewerb außerdem „Fratricide“ von Yilmaz Arslan, „Keller – Teenage Wasteland“ von Eva Urthaler und der Fantasyfilm „The Piano Tuner of Earthquakes“ von Quay Brothers. Prominentester Leoparden-Anwärter ist „Nine Lives“ mit Glenn Close, Holly Hunter und Sissy Spacek.

Laut Festivalchefin Irene Bignardi, die ihr letztes Locarno-Jahr bestreitet, ist die Auswahl diesmal weniger von politischen und sozialrealistischen Themen geprägt: Der Trend gehe „hin zur Introspektion, zur psychologischen Analyse, zu einer Dimension des Traums und der Fantasiewelt“. Die wie immer in Locarno besonders anspruchsvolle Retrospektive ist Orson Welles gewidmet, anlässlich des 20. Todestags des amerikanischen Meisterregisseurs in diesem Jahr. chp

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