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Keywan Karimi während der Dreharbeiten seines Spielfilmdebüts "Drum" im Frühjahr 2016.

© AFP

Iranischer Regisseur Keywan Karimi: Keywan Karimi aus dem Gefängnis entlassen

Im Oktober 2015 verurteilte ein Gericht Keywan Karimi zu sechs Jahren Gefängnis. Jetzt wurde der iranische Regisseur vorzeitig aus der Haft entlassen.

Der iranische Filmemacher Keywan Karimi ist fünf Monate nach seinem Haftantritt am vergangenen Mittwoch aus dem Gefängnis entlassen worden. Der 31-jährige Regisseur, der unter einer Knochenerkrankung leidet, war zuvor bereits mehrfach wegen einer Bronchitis sowie einer akuten Lungenentzündung auf die Krankenstation des berüchtigten Evin-Gefängnisses verlegt worden. Bislang hatten die Behörden die Verlegung in ein Fachkrankenhaus verweigert. Zu den Hintergründen der Entlassung äußerte sich die iranische Justiz bisher nicht.

Karimi war im Oktober 2015 von einem Teheraner Revolutionsgericht zu sechs Jahren Gefängnis und 223 Stockhieben verurteilt worden. Die Anklage lautete auf "Beleidigung islamischer Heiligkeiten" und "rechtswidrige Beziehungen, bei denen es sich nicht um Ehebruch handelt". Das Gericht verkürzte die Strafe später auf ein Jahr Haft sowie eine fünfjährige Bewährungsstrafe. Der Grund für die Verurteilung war ein Dokumentarfilm Karimis über die Geschichte politischer Graffitis in Teheran, von der Zeit der islamischen Revolution 1979 bis zur sogenannten Grünen Revolution 2009.

Nach seiner Verurteilung kündigte der Filmemacher an, dass er sein Land nicht verlassen und seine Strafe akzeptieren werde: "Ich habe keine Angst vor 223 Stockhieben." Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Activists News Agency wurden seit Dezember letzten Jahres 22 kritische Journalisten und Aktivisten ohne rechtlichen Beistand inhaftiert. Das Urteil über den iranischen Bärengewinner Jafar Panahi ("Taxi Teheran") ist bis heute nicht rechtskräftig. (Tsp/Reuters)

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