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James Blunt

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James Blunt: Der Mann der großen Gefühle

Basieren seine Lieder nur auf schmalzigen Texten oder verbergen sich dahinter schmerzhafte Erfahrungen? Das Publikum ist weltweit gespalten. Der britische Sänger James Blunt tourt nun in Deutschland und füllt wahrlich große Hallen.

So erfolgreich wie James Blunt singt derzeit kaum ein Popstar über die Liebe. Vor drei Jahren gelang dem Briten mit seinem Hit  "You're Beautiful" der Durchbruch zum großen Star des Schmusepops. Seit dem  schwimmt er auf einer Welle des Erfolgs.

Mehr als zwölf Millionen Alben hat der 34-Jährige verkauft. Erst vor wenigen Wochen wurde er bei der Echo-Verleihung in Berlin als bester internationaler Künstler ausgezeichnet. Auch als Live-Act ist Blunt eine echte Größe: Rund 15.000 Zuschauer verfolgten am Mittwochabend in der nahezu ausverkauften Kölnarena den Auftakt zu seiner Deutschlandtournee.

Blunt spricht mit seinen melodischen Baladen scheinbar jeden an

"Als ich zum ersten Mal in Köln aufgetreten bin, habe ich noch vor zwölf Zuschauern gespielt", erzählt Blunt. Tatsächlich scheint sich in seinen Augen immer noch ein wenig Verwunderung über seinen rasanten Aufstieg widerzuspiegeln. Mit seinen gefühlvollen, manchmal etwas zu pathetisch vorgetragenen Songs hat er die Fans von Beginn an auf seiner Seite.

Vielleicht liegt der Erfolg auch daran, dass er scheinbar jeden anspricht. Von jungen Mädchen, die schmachtend jede Zeile mitsingen, über Familien bis hin zu älteren Ehepaaren reicht das Spektrum der Zuschauer in der Halle. Immer wieder packen sie Feuerzeuge und Wunderkerzen aus, schließlich sind in der 90-minütigen Show fast ausschließlich melodische Balladen zu hören.

Der Mann der großen Gefühle

James Blunt, der in grauem Anzug und weißem Hemd auftritt, ist der Mann für große Gefühle. "Bei Beerdigungen ist in England Goodbye My Lover der beliebteste Song, für Hochzeiten ist You're Beautiful die Nummer Eins", sagt Blunt. Jetzt habe er mit "I'll Take Everything" noch einen idealen Song für Scheidungen geschrieben, meint er mit einem Augenzwinkern.

In den Songs, die der englische Popstar gemeinsam mit seiner vierköpfigen Band mal an der Gitarre, mal am Klavier präsentiert, zeigt sich jedoch auch die eher dunkle, melancholische Seite des Musikers. Immer wieder ist von Trennung, Tod und Krieg die Rede. In Teilen sind dies auch Erinnerungen an seine Zeit als Soldat im Kosovo, die er unter anderem im Song "No Bravery" verarbeitet hat. Unterlegt mit Kriegsbildern auf einer Videoleinwand gerät das Lied zu einer der eindrücklichsten Nummern des Abends.

Als sich Blunt nach knapp eineinhalb Stunden in einem bunten Konfettiregen verabschiedet, bedanken sich seine Fans mit minutenlangem Applaus. Mit "1973" gibt es schließlich in der Zugabe auch den großen Hit des aktuellen Albums "All The Lost Souls" zu hören, nach dem auch seine Tour benannt ist.

Weitere Stationen seiner Tournee sind: 20.3. Berlin, 27.3. Hamburg, 30.3. Stuttgart, 31.3. München.

Mark Ludwig[dpa]

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