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Spanisch ist die Sprache der Poesie. Die Schauspielerinnen Salma Hayek und Elle Fanning mit Regisseurin Sally Potter und Schauspieler Javier Bardem am Potsdamer Platz.

© Tobias Schwarz/AFP

Javier Bardem und Salma Hayek auf der Berlinale: Sie stellen ihren Film „The Roads Not Taken“ vor

Javier Bardem, Salma Hayek und Elle Fanning präsentieren Sally Potters Melodram „The Roads Not Taken“. Der Film läuft im Wettbewerb.

Also doch noch eine passable Portion Glamour. Wird ja auch Zeit, die 70. Berlinale hat ihren Zenit bereits überschritten. Mit Javier Bardem sogar Oscar-verzierter Glamour, Salma Hayek kann eine Oscar-Nominierung aufweisen, und Elle Fanning gehört der Academy an, die den Oscar alljährlich vergibt.

Ein ansehnliches Trio also, das sich zum Frage-und-Antwort-Ritual auf dem Podium im Grand Hyatt versammelt hat, mit Sally Potter als Spiritus Rector, Regisseurin, Drehbuchautorin und Komponistin, auch für die Montage der Bilder von „The Roads Not Taken“ zeichnet sie verantwortlich.

Eine Frau zudem, ohne deren persönliche Erfahrungen der Film nie entstanden wäre. Nicht ihr Vater wie in der Filmgeschichte, sondern ihr Bruder Nic war 2010 an einer besonderen Form der Demenz erkrankt. Zwei Jahre habe er noch gelebt, erzählt die Regisseurin gleich zu Beginn.

Sehr oft sei sie mit ihm in dieser Zeit zusammen gewesen, habe ihn gepflegt und sich gefragt: Wo geht er hin, wenn er so weit weg ist? In diesen leidvollen Erfahrungen gründe ihre Geschichte, habe sich daraus entwickelt. Wobei solch eine Erkrankung nicht notwendig als Behinderung zu sehen sei, erlaube sie doch eine Reise quer durch Zeit und Raum.

Für Javier Bardem ließ sich von Sally Potters Geschichte inspirieren

Für Javier Bardem wurde die Regisseurin so zur wichtigsten Quelle der Inspiration für seine Rolle. Zwar habe er auch mit Vertretern von Betroffenenverbänden und den Familien dementer Menschen gesprochen, aber vor allem hörte er Sally Potter zu.

Die Kunst bei solchen Pressekonferenzen besteht oft darin, auf seltsamste Fragen kluge oder witzige Antworten zu finden. Und eine Schauspielerin, deren Muttersprache Spanisch ist, zu fragen, ob es nach den vielen englischsprachigen Rollen eine Herausforderung gewesen sein, wieder Spanisch zu sprechen, wie Salma Hayek im Film – nun, das ist wirklich seltsam.

Aber sie hat die Frage mit Bravour gemeistert: „Wenn es um Poesie geht, ist es keine Herausforderung, Spanisch zu sprechen.“ Szenenapplaus. Sie und Javier seien Sally sehr dankbar gewesen, dass sie in ihrer Muttersprache bleiben konnten, um auf diesem Wege die Wahrheit ihrer Charaktere zu finden. Noch mehr Applaus.

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