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Joachim Meisner

© dpa (dpa)

Joachim Meisner: Kardinal warnt vor "Entartung der Kultur"

In einer Rede zur Einweihung des Diözesanmuseums hat der Kölner Erzbischof davor gewarnt, dass die Kultur "entartet", wenn sie von der Gottesverehrung abgekoppelt werde. Deshalb möchte er die Künstler an ihre Verantwortung erinnern.

Anlässlich der Einweihung des Kölner Diözesanmuseums Kolumba hat Erzbischof Kardinal Joachim Meisner an die Verantwortung der Künstler erinnert. "Dort, wo die Kultur von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte", sagte Meisner laut vorab verbreitetem Manuskript bei einem Festgottesdienst im Kölner Dom.

Die schönsten Menschenbilder Europas seien Bilder von Christus, Maria und den Heiligen. Hier leuchte etwas von dem innersten Wesen des Menschen auf, betonte Meisner: "Der Mensch ist nie nur profan, er ist auch immer sakral. Deshalb gehört es zur Sachlichkeit des Künstlers, diese Menschenwirklichkeit in ihrer ganzen Breite und Tiefe zur Kenntnis zu nehmen". Wo dies vergessen werde, werde man dem Menschen nie gerecht, sagte der Kardinal.

Meisner bezeichnete Kolumba als einen "Sakralbau in den Dimensionen eines Museums". Der auf den Ruinen einer alten Pfarrkirche errichtete Bau sei "eine neue Möglichkeit, Menschen mit der Wirklichkeit Gottes in Berührung kommen zu lassen."

Der Erzbischof hatte unlängst mit seiner Kritik am neuen Fenster von Gerhard Richter im Kölner Dom für Schlagzeilen gesorgt. Das neue Museum ist ab Samstag für die Öffentlichkeit zugänglich. (mit ddp)

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