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Kultur: Jörg Königsdorf über das richtige Konzert am richtigen Ort

Berlins Konzertveranstalter sind längst zu location scouts geworden, die für jede Art von Musik das passende stimmungsvolle Ambiente bieten. Experimentelle Musik in alten Fabrikhallen, zünftiges Blechbläsergeschmetter in Biergärten und Gregorianik in düsteren Kirchengewölben, die Leute kommen zum Konzept statt zum Konzert.

Berlins Konzertveranstalter sind längst zu location scouts geworden, die für jede Art von Musik das passende stimmungsvolle Ambiente bieten. Experimentelle Musik in alten Fabrikhallen, zünftiges Blechbläsergeschmetter in Biergärten und Gregorianik in düsteren Kirchengewölben, die Leute kommen zum Konzept statt zum Konzert. Die rührige Kreuzberger Agentur Uhde und Harckensee hat mit ihren Veranstaltungen dabei die höchste Trefferquote: Auf das Konto der beiden Alternativ-Manager gehen inzwischen das Mittelalter-Festival "Eros und Ecclesia", die "Klangbilder" in der Gemäldegalerie, die Sonntagnachmittags-Konzerte in den Hackeschen Höfen und die Kreuzberger Klassiknächte in der Heilig Kreuz Kirche. Dass die Mammut-Nachtkonzerte, die durchaus dreieinhalb Stunden dauern können, diesmal Johann Sebastian Bach gewidmet sind, ist schon fast zwingend - Bach in Kirchen läuft immer und zum Jubiläum erst recht. Von der Masse der Bach-Konzerte heben sich die Veranstaltungen trotzdem ab: Gespielt werden vollständige Werkgruppen, die vorher in Einführungsvorträgen erläutert werden, die Interpreten stammen meist aus dem Dunstkreis der Berliner Akademie für Alte Musik. Zum Beispiel Stephan Mai, der die "Kunst der Fuge" in seiner Fassung für Streichquintett und Cembalo spielen und erläutern wird (Mittwoch, 9. 2.). Das zweite Konzert am 11. 2. gilt dann den Partiten für Violine und den Lautensuiten, den Abschlußss macht am 12. 2. das Gesamtwerk für Flöte und Cembalo.

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