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Kultur: Johannes Rau: Kulturförderung ist Staatspflicht

Zum Ende seiner Amtszeit haut Bundespräsident Johannes Rau noch einmal richtig auf die Pauke: „Ich bin dafür, Kultur auf allen staatlichen Ebenen zu verankern“, verkündete er am Montag in Berlin. „Erst dann ist Kultur gleichberechtigt, wenn es um die Verteilung öffentlicher Mittel geht.

Zum Ende seiner Amtszeit haut Bundespräsident Johannes Rau noch einmal richtig auf die Pauke: „Ich bin dafür, Kultur auf allen staatlichen Ebenen zu verankern“, verkündete er am Montag in Berlin. „Erst dann ist Kultur gleichberechtigt, wenn es um die Verteilung öffentlicher Mittel geht.“ Rau hatte das von ihm selber 2002 ins Leben gerufene „Bündnis für Theater“ zu einem letzten Treffen ins Bundespräsidialamt gebeten, und formulierte dabei in deutlichen Worten seine Vision künftiger Kulturförderung. Nicht freiwillige Leistung des Staates solle diese sein, sondern Pflichtaufgabe. „Die öffentlichen Mittel für Kultur dienen nicht einer kleinen Gruppe, sondern unserem ganzen Land.“

Die 13 Teilnehmer des Arbeitskreises zeigten sich nach dem einstündigen Treffen zufrieden. Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Stuttgarter Staatsopernintendant, Klaus Zehelein, erklärte gegenüber dem Tagesspiegel, seine Erwartungen seien übertroffen worden: „Vor fünf Jahren wäre es undenkbar gewesen, eine Festschreibung der Kunstförderung als Pflichtaufgabe zu fordern.“ Auch wenn sich die Gespräche nicht sofort in sichtbaren Aktionen niederschlügen, so helfe Raus Rückhalt doch sehr für die Arbeit vor Ort, fügte Zehelein hinzu. Die Teilnehmer werden den neuen Bundespräsidenten Horst Köhler bitten, das „Bündnis für Theater“ als Diskussionsforum jenseits aktueller Tarifauseinandersetzungen weiterzuführen. F.H.

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