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Kultur: Jüdische Gemeinde für Denkpause in der Mahnmal-Debatte

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat sich für eine Denkpause in der Debatte um das geplante Holocaust-Mahnmal in der Hauptstadt ausgesprochen.Gemeindevorsitzender Andreas Nachama sagte am Dienstag in Berlin, er plädiere in dieser Frage für Abwarten.

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat sich für eine Denkpause in der Debatte um das geplante Holocaust-Mahnmal in der Hauptstadt ausgesprochen.Gemeindevorsitzender Andreas Nachama sagte am Dienstag in Berlin, er plädiere in dieser Frage für Abwarten.Man könne zum Beispiel auch erst ein Provisorium einrichten, bis ein Entwurf gefunden sei, dem breite Unterstützung sicher sei.Das sei bei keinem der bislang vorgelegten Entwürfe der Fall."Ein Holocaust-Mahnmal muß so sein, daß es eine breite Zustimmung findet", sagte Nachama.Er fügte hinzu: "Deshalb rate ich zum Abwarten." Alle Entwürfe, die bislang in die engere Wahl gekommen sind, seien zu beliebig, kritisierte Nachama.Es dürfe nicht dazu kommen, daß in zehn Jahren niemand das Mahnmal verstehe.Nachama sprach sich dagegen aus, völlig auf eine neue Gedenkstätte zu verzichten: "Kein Zeichen zu setzen, wäre das falsche Zeichen." Als zeitweilige Lösung sei auch eine Dokumentation des Völkermords an den Juden oder der Wettbewerbe für das Holocaust-Mahnmal vorstellbar. Nachama sagte weitere Debatten über ein Jüdisches Museum in Berlin voraus.Die Diskussion über den Grad der Eigenständigkeit dieses Projekts hatte das Klima zwischen seiner Gemeinde und dem Senat getrübt.Die Autonomie sei immer noch nicht endgültig geklärt, sagte Nachama.Jedoch sei das Projekt unter seinem neuen Leiter Michael Blumenthal jetzt "in die richtige Richtung gelenkt". rtr

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