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JÜDISCHE KULTURTAGEKonzerte in der Synagoge Rykestraße: Wiedererweckung

Wenn vor der neuen Synagoge in der Rykestraße nicht zwei Polizisten stehen würden, würde man glatt daran vorbeilaufen. Von außen ähnelt sie nämlich eher einer Schule.

Wenn vor der neuen Synagoge in der Rykestraße nicht zwei Polizisten stehen würden, würde man glatt daran vorbeilaufen. Von außen ähnelt sie nämlich eher einer Schule. Innen dagegen sieht es ganz anders aus: Der Innenraum ist sehr groß. Sie ist die größte in Deutschland. Es gibt 1200 Plätze. Seit 1996 wurde die neue Synagoge umgebaut. Jetzt ist sie wieder so wie sie ursprünglich 1904 ausgesehen hat. Früher wirkte die Synagoge ganz düster und dunkel. Nun wurden die Wände hell gestrichen und auch die alten dunklen Kirchenbänke überarbeitet.

Über dem Altar, wo der Rabbiner (das ist bei den Juden der Pfarrer) steht, ist Platz für das Orchester und die Orgel mit 500 Pfeifen. Um die Orgel gab es zuerst richtig Zoff, da es in einer Synagoge eigentlich keine Orgel gibt. Aber die Befürworter der Orgel haben sich durchgesetzt. Den Altarraum krönt die wunderschöne Kuppel. An den hübschen Fenstern sind die sieben Tage, an denen Gott die Welt erschaffen hat in Hebräisch und Deutsch aufgeschrieben.

Da die Synagoge eine gute Akustik hat, finden dort anlässlich der Wiedereröffnung mehrere Veranstaltungen der Jüdischen Kulturtagen statt. Am 8. September treten hier Sarah Connor, Stefanie Kloß von Silbermond, Thomas D. von den Fantastischen Vier und viel andere Künstler auf. Sie singen Texte, die das jüdische Mädchen Selma Meerbaum Eisinger mit 15 Jahren geschrieben hat. Mit 18 Jahren starb sie in einem Lager. Ihre Liebesgedichte galten lange als verschollen. Die Lieder klingen sehr traurig, aber auch schön. Hannah Ibnoulward

Synagoge Rykestraße 53, „Selma – In Sehnsucht eingehüllt“: Sa 8.9.,

21 Uhr, 15-25 €, Hannah Ibnoulward ist 10 Jahre alt und wohnt in Tiergarten.

Hannah Ibnoulward

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