zum Hauptinhalt
Ottomar Borwitzky, Daniel Barenboim und die Berliner Philharmoniker.

© Reinhard Friedrich

Karajans Cellist: Ottomar Borwitzky ist tot

Schon mit zwölf Jahren ging Ottomar Borwitzky auf Tournee. Später spielte der Cellist jahrzentelan bei den Berliner Philharmonikern. Jetzt ist er gestorben.

37 Jahre lang war er den Berliner Philharmonikern treu. Selbst dieses Spitzenorchester verlassen nicht alle Musiker erst als Rentner, so mancher entscheidet sich nach einer gewissen Zeit dann doch für die individuelle Karriere. Ottomar Borwitzky dagegen blieb, von 1956 bis 1993.

Als er mit nur 25 Jahren die Philharmoniker-Stelle als Solocellist antrat, hatte er bereits eine beachtliche Laufbahn hinter sich: Die Eltern, beide Profimusiker in Hamburg, schenkten ihrem Fünfjährigen sein erstes Instrument – und er zeigte sich so talentiert, dass er schon mit zwölf Jahren auf Tournee geschickt wurde, im Krieg, zur Truppenbetreuung nach Tschechien.

Die Schule brach Ottomar Borwitzky ein Jahr vor dem Abitur ab, weil er einen Vertrag beim Hamburger Rundfunkorchester in der Tasche hatte. Er wechselte ans Opernhaus nach Hannover und schließlich nach Berlin, wo Herbert von Karajan gerade Philharmoniker-Chef auf Lebenszeit geworden war.

Mit dem Maestro, der ihn so sehr schätzte, dass er ihm für Gastauftritte bei anderen Orchestern großzügig freigab, erlebt Borwitzky die goldenen Zeiten wie auch die schweren letzten Jahre der Zusammenarbeit.

Nach der Pensionierung zieht er, seiner Frau zuliebe, nicht in seine Heimatstadt zurück, sondern an einen Brandenburger See südöstlich der Hauptstadt. Hier ist Ottomar Borwitzky jetzt mit 90 Jahren gestorben. Frederik Hanssen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false