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Kultur: Kauf mit einem Klick

Heute eröffnet die erste Kunstmesse, die ausschließlich im Internet stattfindet

Den Champagner müssen die Sammler diesen Samstag alleine trinken. Zu Hause am PC, wenn die VIP Art Fair exakt um 14 Uhr auf ihren Bildschirmen eröffnet. Als erste Kunstmesse, die ausschließlich online (www.vipartfair.com) stattfindet, wagt sie ein Experiment: Vom 22. bis 30. Januar präsentieren internationale Galerien in drei virtuellen Hallen täglich zwischen acht und 20 Arbeiten ihrer Künstler. Wer mehr sehen möchte, der geht mit ins „Lager“, erfährt die Preise und kann verhandeln – nachdem er ein Ticket für 100 Dollar erworben hat. Ab dem 23. Januar kostet die Karte dann noch 20 Dollar. Der einfache Rundgang durch die Kojen bleibt frei, ist aber ohne Zugang zur VIP-Lounge, wo sich tägliche Reports von „The Art Newspaper“ sowie aktuelle Filme von Atelier- und Sammlerbesuchen abrufen lassen

Gewicht bekommt das virtuelle Projekt nicht bloß, weil namhafte Galerien wie Gagosian, die Schweizer Hauser & Wirth oder Max Hetzler aus Berlin zu seinen Gründungsmitgliedern zählen. Auch das Angebot ist beachtlich: 138 Galerien aus 30 Ländern machen mit und präsentieren Werke unter anderem von Jackson Pollock, Francis Bacon, Candida Höfer oder Rodney Graham, die Preisspanne reicht von 5000 Dollar bis zu einer Million.

Ähnlich prominent liest sich die Teilnehmerliste: David Zwirner, Moeller Fine Art und Michael Werner aus New York, Pariser Größen wie Yvon Lambert, Kamel Mennour oder Emmanuel Perrotin sowie Sprüth Magers, Johann König und Max Hetzler aus Berlin. Dass sich die Händler mit dem Onlineauftritt eine der großen Messen sparen wollen, wie in den vergangenen Wochen immer wieder behauptet, scheint als Befürchtung unangebracht. Die Galeristen sähen die Messe als Ergänzung, heißt es aus der PR-Etage des beteiligten Internetunternehmens Almgren. Die ersten Uploads hätten gezeigt, dass die Plattform für sperrige, fragile, mediale oder ganz junge Kunst genutzt werde – Positionen, die auf den traditionellen Messen wenig Platz finden. Darauf noch einen Champagner ... cmx

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