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Keine Förderung: Berliner Kammeroper vor dem Aus

Kurz vor ihrem 30. Geburtstag droht der Berliner Kammeroper das Ende. Eine von der Senatskulturverwaltung eingesetzte Fachjury hat sich gegen die Fortsetzung der bisherigen Basisförderung für die Off-Musiktheatertruppe ausgesprochen.

Ohne den Zuschuss von 150.000 Euro pro Jahr aber kann die Kammeroper nicht überleben. „Wenn sich keine alternativen Geldquellen finden, muss ich sowohl das Büro als auch den Probenraum kündigen und die Instrumente verkaufen, die wir über die Jahre angeschafft haben“, klagt der künstlerische Leiter Kay Kuntze gegenüber dem Tagesspiegel. 67 Produktionen hat die 1981 von Henry Akina und Brynmor Jones gegründete Kammeroper in Berlin herausgebracht, darunter die deutsche Erstaufführung von Birtwistles „The Io Passion“, Thomas Adès „Powder Her Face“ und Gerd Kührs Kroetz-Vertonung „Stallerhof“. Neben zeitgenössischen Opern wurden immer wieder auch barocke Werke beispielsweise von Reinhard Keiser oder Francesco Cavalli neu zur Diskussion gestellt.

Gegenüber der Kammeroper begründete die Jury laut Kuntze ihre Ablehnung des Förderantrags damit, dass die Produktionen der Truppe zu sehr wie typische Stadttheater-Produktionen wirken. Die Senatsmittel seien aber für innovative Newcomerprojekte gedacht. Die für den 19. November vorgesehene Premiere von Adriana Hölszkys 1988 entstandener „Bremer Freiheit“ im Werner-Otto-Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt wird wie geplant stattfinden.

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