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Kopfüber. Dem Dreifingerfaultier macht es nichts aus, den Tag im Baum zu verbringen. Illustration: Henriette Borendans

© Illustration: Henriette Boerendans

Kinderbuch: Tierischer Schlaf – bei Tag oder bei Nacht

Tiere müssen auch einmal schlafen. Viele tun das tagsüber. Henriette Boerendans zeigt dies in schönen Holzschnitten im Bilderbuch.

Das Dreifingerfaultier macht seinem Namen alle Ehre. Es hängt kopfüber an einem Ast und schläft. Einmal pro Woche kommt es von seinem Baum herunter und erledigt sein Geschäft auf dem Boden. Dann klettert es wieder hinauf und bleibt auf seinem Posten, bei Wind und Wetter. In seinem Fell wachsen sogar grüne Algen, die es gerne frisst.

Ganz schön praktisch. Das alles weiß Henriette Boerendans, die in ihrem Bilderbuch „Auch Affen wollen schlafen“ in jeweils einem großformatigen Bild und einem kurzen Text erzählt, welche Schlafgewohnheiten Tiere haben. Darüber denkt man ja normalerweise nicht nach. So ist zum Beispiel das kleine Gespenstertier nachts putzmunter und geht auf die Jagd, während es tagsüber schläft.

Zwergmäuse bauen sich Nester zwischen Gras- und Getreidehalmen, in denen sie tagsüber ruhen.

[Henriette Boerendans: Auch Affen wollen schlafen. Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. aracari verlag, Zürich 2020. 40 Seiten. 17 €. Ab vier Jahren.]

Der Orang-Utan nimmt gerne nachts bei Regen ein großes Blatt als Regenschirm, während der Seeadler sich sein Nest hoch oben im Baum oder auf einem Felsen baut, wo er nachts schläft.

Boerendans erzählt in knappen Worten anschaulich aus dem Leben der Tiere. Aber die große Besonderheit ihres Buches sind die mehrfarbigen Holzschnitte, mit denen sie die Tiere darstellt. Diese alte Technik hat nichts von ihrer handwerklichen Faszination verloren und ist im Bilderbuch selten. Man meint, die Druckerfarbe zu riechen. Ein wunderschönes Gutenachtbuch der besonderen Art.

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