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Kultur: Kindgerecht informiert

Am Morgen des 10. November 1989 versorgte ich wie immer die Kinder und fuhr dann mit dem Fahrrad zur Arbeit, der Grundschule am Fließtal, wo ich als Lehrerin eine dritte Klasse unterrichtete.

Am Morgen des 10. November 1989 versorgte ich wie immer die Kinder und fuhr dann mit dem Fahrrad zur Arbeit, der Grundschule am Fließtal, wo ich als Lehrerin eine dritte Klasse unterrichtete. Ich kam an, bereit einen normalen Schultag zu erleben. In heller Aufregung jedoch begrüßten mich die Kinder und Kollegen: „Die Grenze ist auf! Die Mauer wird geöffnet! Weißt Du schon...? Weißt Du mehr...?“ Im Lehrerzimmer herrschte grenzenloses und fassungsloses Durcheinander. Einige wussten mehr, andere weniger, ein Radio wurde eingeschaltet. Wir mussten in die Klassen zu den Kindern, erste Informationen geben und Gespräche so kindgerecht wie möglich führen. Und dann, in den Pausen, stand es fest: Sofort nach dem Unterricht fahren die Lehrer, die es möglich machen können, mit der S-Bahn zur Bornholmer Straße.

BARBARA GEISTER (65)

Lehrerin i.R. aus Berlin-Reinickendorf

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