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Kultur: Kino Krokodil: Heimat für den russischen Film

Wer außerhalb der Russischen Filmwoche nicht auf russisches Kino verzichten will, ist im Kino Krokodil in Prenzlauer Berg gut aufgehoben. Auf dem Programm stehen dort zeitgenössische russische Filme sowie sowjetische Klassiker und Stummfilme, aber auch deutsche und polnische Produktionen, die politische und gesellschaftliche Veränderungen Osteuropas thematisieren.

Wer außerhalb der Russischen Filmwoche nicht auf russisches Kino verzichten will, ist im Kino Krokodil in Prenzlauer Berg gut aufgehoben. Auf dem Programm stehen dort zeitgenössische russische Filme sowie sowjetische Klassiker und Stummfilme, aber auch deutsche und polnische Produktionen, die politische und gesellschaftliche Veränderungen Osteuropas thematisieren.

Das Programm stellt Inhaber Gabriel Hageni immer wieder vor Herausforderungen. „Anspruchsvolle zeitgenössische russische Filme sind in Deutschland schwer zu bekommen“, sagt der 36-Jährige. Grund dafür sei ein fehlendes Kooperationsabkommen zwischen Russland und Deutschland. An die Filme kommt Hageni vor allem durch gute Kontakte zu russischen Filmemachern.

Jeden Abend laufen in dem Kinosaal mit 72 Plätzen zwei Filme, in diesem Monat beispielsweise „Moja Babuschka“, („Meine Großmutter“), ein ehemals verbotener georgischer Stummfilm, eine Satire auf Bürokratie und Spießbürgertum aus dem Jahr 1929, Filme des berühmten polnischen Filmemachers Andrzej Wajda sowie eine aktuelle russische Produktion, die sich mit dem Leben Homosexueller in Moskau auseinandersetzt. Russisches Bier wird passend zum Filmabend im Foyer verkauft. Der Eintrittspreis beträgt 6,50 Euro. Gezeigt werden auch Filme, die in Cottbus auf dem Filmfestival für osteuropäischen Film oder auf dem Dokumentarfilmfestival in Leipzig zu sehen waren.

Außerdem sind regelmäßig Filmemacher zu Diskussionsabenden im Kino Krokodil zu Gast. Ausgezeichnet wurde das Kinoprogramm vor zwei Jahren vom Medienboard Berlin Brandenburg. Im nächsten Jahr ist eine Filmreihe zum Abzug der russischen Truppen in Deutschland geplant. Bespielt wurde das Filmtheater, das viele Jahre Kino Nord hieß, bereits seit 1912 in der Greifenhagener Straße 32 (U- und S-Bhf. Schönhauser Allee).

Das Kino Krokodil wurde nach langem Leerstand vor fünf Jahren von Gabriel Hageni und seinen fünf Partnern eröffnet. Ihren Lebensunterhalt müssen sich die Kinoliebhaber allerdings mit anderen Jobs verdienen. Der Namensgeber hängt an der Decke des Foyers. Während des Umbaus kam ein brasilianischer Künstler vorbei und wollte es loswerden. Etwa zwei russische Kinofilme pro Monat zeigt auch das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur in der Friedrichstraße. Katja Gartz

Weitere Informationen unter: www.kino-krokodil.de

www.russisches-haus.de

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