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Wir müssen leider Abstand halten: ein Saal im Astor Grand Cinema in Hannover.

© dpa/Julian Stratenschulte

Kino und Corona: Studie: Mindestens 225 Millionen Euro Verlust für die Filmtheater

Selbst wenn Blockbuster starten, müssen die Kinos mit einem erheblichen Minus rechnen. Wenn nicht, wird es noch schlimmer, so eine Studie im Auftrag der FFA.

Eine von der Filmförderungsanstalt FFA in Auftrag gegebene Studie zu den Pandemiefolgen für deutsche Kinobetreiber beziffert den voraussichtlichen Gesamtverlust der Filmtheater auf mindestens 225 Millionen Euro. Die beauftrage Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC legte zwei Szenarien für die Berechnungen zugrunde. Beide gehen davon aus, dass wegen der Abstandsregeln nur 20 Prozent der Sitzplätze genutzt werden können, weshalb vor allem am Wochenende die Nachfrage größer ist als die Ticketverkäufe.

Das eine der beiden Szenarien basiert außerdem darauf, dass attraktive Filmstarts weiter verschoben werden, was die Verkäufe zusätzlich verringert, vor allem im sonst besucherstarken Dezember. Das andere Szenario geht davon aus, dass die Blockbuster-Starts wie geplant stattfinden. Dann könnte der Filmbesuch im Dezember bei bis zu 80 Prozent des sonstigen Durchschnittsbesuchs liegen.

Der Gesamtumsatz der Kinos beträgt in einem Durchschnittsjahr etwa 1,5 Milliarden Euro. Zieht man die Kosten ab, bleibt ein Gesamtgewinn vor Steuern von rund 75 Millionen Euro. Im günstigeren Szenario sinkt der Umsatz auf 800 Millionen Euro; da die Kosten sich jedoch auf 1,25 Milliarden Euro belaufen, bleibt ein Verlust von 225 Millionen. Ohne internationale Blockbuster-Starts wird von PwC ein Verlust in Höhe von 325 Millionen Euro prognostiziert.

Die Filmbranche insgesamt leidet erheblich unter der Corona-Krise. Nicht nur die Filmtheater sind betroffen, sondern auch die Verleiher und die Produktionsfirmen. Im "Neustart Kultur"-Paket von Kulturstaatsministerin Grütters sind insgesamt 165 Millionen Euro für die Unterstützung der Filmbranche budgetiert. Tsp

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