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Stones

© dpa

Konzertfilm: Die Stones kommen ins Kino

40 Jahre hat Martin Scorsese warten müssen, um seinen Traum zu verwirklichen: Einen Film über seine Idole zu drehen, die Rolling Stones. Jetzt kommt die Dokumentation in die Kinos und bietet einen Blick hinter die Kulissen zweier Band-Konzerte in einem New Yorker Theater.

Auf diesen Film hatte Oscar-Preisträger Martin Scorsese lange gewartet. Die Musik der Rolling Stones sei "ein Teil seines Lebens" und habe ihn sehr inspiriert, sagte der US-Regisseur bei der diesjährigen Berlinale. Mit "Shine a Light", seinem Konzertfilm über die britischen Altrocker, lief bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin zum ersten Mal ein Dokumentarfilm zur Eröffnung, und Mick Jagger, Ron Wood, Charlie Watts und Keith Richards sorgten bei der Weltpremiere höchstpersönlich für Glamour. Nun kommt die Stones-Hommage in die deutschen Kinos. Fans werden auf ihre Kosten kommen, doch hätte man sich zuweilen etwas weniger Konzertausschnitte und dafür noch mehr Hintergrund- und Backstagebilder gewünscht.

Er habe schon seit langem aus der Musik der Stones einen Film machen wollen, sagte der 65-jährige Scorsese, der bereits mehrere Musikdokus realisiert hat, bei der Berlinale. Dies habe dann aber doch 40 Jahre gebraucht. "Er war meine erste Wahl für diesen Film", sagte Stones-Frontmann Jagger über den Regisseur. Herausgekommen sei ein sehr aufregendes und sehr intimes Werk. Bei der Produktion fungierten die Stones auch als ausführende Produzenten.

Im Mittelpunkt von "Shine a Light" stehen zwei Konzerte der Band im Herbst 2006 im kleinen New Yorker Beacon Theatre, wo auch die Clintons mit einer umfangreichen Entourage auftauchten. 16 Kameras eines preisgekrönten Teams fingen ein, wie Jagger wie ein Derwisch über die Bühne hüpft und "Sympathy for the Devil" oder "Brown Sugar", aber auch unbekanntere Songs zum Besten gibt, Richards mit der Kippe im Mund in die Saiten haut und das Publikum rockt.

Blick hinter die Kulissen

Neben den umfangreichen Ausschnitten aus den Konzerten, bei denen auch Jack White von den White Stripes, Christina Aguilera und Buddy Guy als Gastsänger auftreten, baute Scorsese auch unterhaltsames Archivmaterial, aktuelle Aufnahmen, auch hinter der Bühne, und Interviews ein. So sagte etwa Richards in einem Interview auf die Frage, ob denn er oder Woods der bessere Gitarrist sei: "Wir sind beide ziemlich lausig, aber zusammen sind wir besser als zehn andere."

Ganz besonderen Spaß beim Zuschauen bringt der Blick hinter die Kulissen mit den Ausschnitten aus dem Backstagebereich und von den Vorbereitungen des Filmprojekts. Hiervon hätte man gerne mehr gesehen. Doch Scorsese legte den Fokus auf die Konzertbilder, die von seinem Kamerateam exzellent eingefangen wurden.

"Wir haben die vielen Kameras gar nicht wahrgenommen, als wir auf der Bühne waren", sagte zumindest Richards bei der Berlinale. Seinen Bandkollegen Jagger schienen allerdings dann doch während der Dreharbeiten etwas die Scheinwerfer gestört zu haben. "Diese Lichter verbrennen mir langsam den Arsch", meinte er im Film.

"Shine a Light", Kinostart: 4. April

Nathalie Waehlisch[dpa]

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