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Oscar-Gala: Triumph für die Coen-Brüder

Die Regie-Brüder Joel und Ethan Coen sind die strahlenden Sieger der 80. Oscar-Verleihung. Für ihren Western-Thriller "No Country For Old Men" erhielten die besonders begehrten Auszeichnungen in den Kategorien "bester Film" und "beste Regie". Mit "Die Fälscher" gewann erstmals eine österreichische Produktion den Oscar für den besten ausländischen Film.

Mit "No Country For Old Men" erfüllte einer der Top-Favoriten die hohen Erwartungen. Der blutige Film über einen Drogendeal an der mexikanisch-amerikanischen Grenze wurde auch in den Kategorien "bestes adaptiertes Drehbuch" und "bester Nebendarsteller" ausgezeichnet. Mit dem Streifen haben die Coen-Brüder zum ersten Mal den Oscar in der Königsklasse "bester Film" gewonnen. In der Kategorie setzte sich ihr Film gegen den Mitfavoriten "There Will Be Blood" durch, der den Preis für den besten Hauptdarsteller erhalten hatte. Ebenfalls nominiert waren das Historiendrama "Atonement" ("Abbitte"), der Justiz-Thriller "Michael Clayton" und die Schwangerschaftskomödie "Juno".

Daniel Day-Lewis holte sich zum zweiten Mal den Oscar für den besten Schauspieler. Der Brite wurde auf der Oscar-Gala am Sonntagabend in Hollywood für seine eindringliche Darstellung eines despotischen Öl-Barons in dem Film "There Will Be Blood" ausgezeichnet. Der Film des Regisseurs Paul Thomas Anderson war auch in den Kategorien "bester Regisseur" und "bester Film" nominiert. Zum ersten Mal war Day-Lewis 1990 für seine Darstellung eines schwer kranken Künstlers in "Mein linker Fuß" mit einem Oscar als bester Hauptdarsteller geehrt worden. George Clooney ging einmal mehr leer aus. Die Hoffnung des Publikumslieblings auf einen Oscar für seine Rolle in dem Justiz-Thriller "Michael Clayton" wurde enttäuscht. Die weiteren Nominierten waren Johnny Depp, Viggo Mortensen und Tommy Lee Jones.

Edith Piaf in "La Vie en Rose"

Die 32 Jahre alte Französin Marion Cotillard gewann die Trophäe als beste Hauptdarstellerin. Cotillard erhielt den Oscar für ihre bewegende Darstellung der Chanson-Legende Edith Piaf in dem Film "La Vie En Rose". Sie setzte sich gegen die 66-jährige Mitfavoritin Julie Christie durch, die für ihre Rolle in dem Alzheimer-Drama "Away From Her" nominiert worden war. Cotillard ist erst die zweite Französin, die den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann. Die erste war vor gut 50 Jahren die Schauspielerin Simone Signoret.

In einer emotionalen Ansprache bedankte sich Cotillard für die hohe Auszeichnung. "Ich bin sprachlos", sagte sie ergriffen. "Danke an die Liebe, danke an das Leben!". Zu den weiteren Nominierten in der Kategorie "beste Hauptdarstellerin" zählten Cate Blanchett, Ellen Page und Laura Linney.

Erstmals wurde in diesem Jahr ein österreichischer Film mit einem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. Der österreichische Regisseur Stefan Ruzowitzky nahm den Preis in Hollywood für "Die Fälscher" entgegen. In dem Streifen geht es um eine Gruppe von KZ-Häftlingen, die während der nationalsozialistischen Diktatur im Gefangenenlager Sachsenhausen für die Nazis ausländische Währungen fälschen sollen. Zu den Darstellern des Films zählen die Deutschen August Diehl und Devid Striesow.

Zweiter Oscar für deutschsprachige Produktion

Regisseur Ruzowitzky erinnerte in seiner Dankesansprache an österreichische Regisseure wie Billy Wilder, die vor den Nationalsozialisten fliehen mussten. "Es macht also Sinn, dass der erste österreichische Film, der einen Oscar gewinnt, von den Verbrechen der Nazis handelt" sagte der Regisseur. Bereits im vergangenen Jahr war die Auszeichnung für den besten fremdsprachigen Film an eine deutschsprachige Produktion gegangen - das Stasi-Drama "Das Leben der anderen". Ruzowitzkys Film setzte sich gegen Beiträge aus Kasachstan, Israel, Polen und Russland durch.

Den Oscar für die beste Kamera gewann "There Will Be Blood". Eine Auszeichnung für das beste Drehbuch erhielt Diablo Cody für "Juno. Auch der Animationsfilm "Ratatouille" wurde mit einem Oscar geehrt. Den Ehren-Oscar für das Lebenswerk bekam Robert F. Boyle. (küs/AFP)

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