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Kultur: Klassik: 14 Fäuste

Mit Zugaben hatten sie offenbar nicht gerechnet. Wer aber so zündende Könnerschaft verbreitet wie das Schlagzeug-Ensemble der Berliner Philharmoniker, dem verlangt das Publikum mehr ab als das offizielle Programm.

Mit Zugaben hatten sie offenbar nicht gerechnet. Wer aber so zündende Könnerschaft verbreitet wie das Schlagzeug-Ensemble der Berliner Philharmoniker, dem verlangt das Publikum mehr ab als das offizielle Programm. Eine geschickte Überraschung wäre noch aufzulegen, wenn mit dem Applaus die "Zugabe"-Rufe kommen. Denn solche Wünsche sind Auszeichnung. Vier Mitglieder des Berliner Philharmonischen Orchesters haben sich mit zwei ihrer Akademie-Stipendiaten und einem freischaffenden Musiker zusammengetan, um im Kammermusiksaal schlagende Offerten ihrer Kunst zu unterbreiten. Es sind die beiden Solopauker Rainer Seegers und Wieland Welzel, der eine zusätzlich als Dirigent, der andere als Arrangeur dabei, ferner Franz Schindlbeck, Jan Schlichte, Lars Rapp, Ulrich Weber und Kaspar Thiesson. Auf Trommeln, Marimbas, Vibraphonen, Glockspielen, dem ganzen Arsenal der Percussionsinstrumente sind sie so gewitzt zu Hause, dass gute Unterhaltung in jedem Fall gegeben ist. Der Marsch für zwei Paar Kesselpauken (um 1700) der Brüder Philidor gilt als frühes Beispiel der Paukenkunst - zu schweigen von den Pauken, die der Psalmist besingt. Als wichtige Literatur zieren den bunten Abend drei der Schlagzeugduos aus "R R R R R R R" von Mauricio Kagel und der Metronom-gestützte "Lebenslauf" von Alfred Schnittke, hier für alle Sieben gesetzt, aus dem Mozart, Mendelssohn und die Marseillaise polystilistisch grüßen.

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