zum Hauptinhalt

Kultur: Klimmts Rücktritt: Ende eines Albtraums

"Warum erst jetzt?" fragen führende Sozialdemokraten in Wiesbaden.

"Warum erst jetzt?" fragen führende Sozialdemokraten in Wiesbaden. Und sind erleichtert. Noch immer hofft nämlich die Opposition, Ministerpräsident Roland Koch (CDU) durch Neuwahlen vorzeitig ablösen zu können. Zentrales Argument von SPD und Grünen gegen Koch: Als CDU-Landeschef habe er in der Finanzaffäre seine Glaubwürdigkeit verloren. "Der Rücktritt von Klimmt macht deutlich, dass wir an andere die gleichen Maßstäbe anlegen wie an uns," kann SPD-Geschäftsführer Manfred Schaub am Donnerstag feststellen. Noch am Dienstag waren genau daran Zweifel aufgekommen, als sich der SPD-Landesvorsitzende, Finanzminister Hans Eichel, öffentlich vor seinen Kabinettskollegen gestellt hatte.

Eichels Stellvertreter im Landesvorstand, Gerhard Bökel, bekam den Auftrag, die Empörung der sozialdemokratischen Landtagskollegen nach Berlin zu kabeln. Am Donnerstag ist trotz der wahrnehmbaren Erleichterung über die Meldung aus Berlin der Ärger über Klimmt noch nicht verraucht. "Das wären schöne Fernsehbilder geworden", sagt der Landesgeschäftsführer der hessischen SPD, Jürgen Walter. Sein Albtraum: Ein sozialdemokratischer Bundesminister in Trier auf der Anklagebank, gleichzeitig in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg Landtagswahlen und - wenn es nach der SPD geht - auch in Hessen. An diesem Freitag trifft sich Eichels SPD in Schlangenbad zum "Hessengipfel". Führende Sozialdemokraten erwarten von ihm die Ankündigung, im nächsten Jahr wieder für den Landesvorsitz zu kandidieren. Offen bleibt die Frage, wer für die SPD gegen Koch antreten wird.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false