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Kultur: Königsmacher

Favoriten und Newcomer: die Oscar-Nominierungen

Der Oscar bleibt seiner neuen Liebe zum Arthouse-Kino treu. Klarer Favorit ist in diesem Jahr mit zwölf Nominierungen Tom Hoopers Historiendrama „The King’s Speech“. Die britische Produktion geht als bester Film ins Rennen, Colin Firth ist als Hauptdarsteller dabei, Geoffrey Rush und Helena Bonham Carter bewerben sich um die Nebendarsteller-Trophäen. „The King’s Speech“ (Deutschlandstart 17. Februar) ist großes Schauspielerkino, ein psychopolitisches Seelenkammerspiel: Der stotternde King George VI. (Firth) lernt von einem Sprachlehrer (Rush), wie er trotz Handicap Ansprachen halten kann. Das Western-Remake „True Grit“ der Coen-Brüder, bei der Berlinale als Eröffnungsfilm im Programm, kommt auf zehn Nominierungen. „The Social Network“ über den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Christopher Nolans Thriller „Inception“ sind je acht Mal vertreten.

Colin Firth konkurriert bei den Darstellern unter anderem mit Jeff Bridges, dem Oscar-Gewinner 2010, und Jeff Eisenberg in „The Social Network“. Bei den Schauspielerinnen gilt Natalie Portman („Black Swan“) als Favoritin; zudem ist Jennifer Lawrence dabei, die heute 20-jährige Protagonistin des auch als Film nominierten Low-Budget-Titels „Winter’s Bone“. Debra Graniks Drama über eine 17-Jährige, die in einer verarmten Gegend von Missouri ihre Geschwister durchbringen muss, gewann auf der Berlinale 2010 den Tagesspiegel-Leserjurypreis.

Der Trend weg von Action- oder Ausstattungsspektakeln zu anspruchsvolleren, kleineren Filmen setzt sich fort: 2010 gewann mit Kathryn Bigelow erstmals eine Frau den Oscar; ihr IrakkriegsDrama „The Hurt Locker“ stahl dem 3-D-Blockbuster „Avatar“ die Show. Zuvor hatten „Slumdog Millionär“, „No Country for Old Men“ und „L. A. Crash“ den Hauptpreis gewonnen.

Und die Deutschen? Sind beim Auslands-Oscar nicht dabei. „Die Fremde“ mit Sibel Kekilli schaffte es nicht in die Vorrunde. Als aussichtsreiche Bewerber gelten nun „Biutiful“ (Mexiko) und „In a Better World“ (Dänemark). Dafür ist Komponist Hans Zimmer dabei, seine Musik für „Inception“ brachte ihm die neunte Nominierung ein. Einen Oscar hat er schon, für „Der König der Löwen“. Gleich zwei Deutsche finden sich in der Kategorie animierter Kurzfilm: Max Lang und Jakob Schuh, Regisseure des britischen Trickfilms „Der Grüffelo“. Die Oscar-Gala findet am 27. Februar in Los Angeles statt. Tsp

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