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Kultur: Krefeld, Riesa und das Fernsehballett Gefährdete Institutionen: Rote Liste des Kulturrats

Der Deutsche Kulturrat in Berlin hat seine „Rote Liste bedrohter Kultureinrichtungen“ aktualisiert und stuft auch für 2014 Institutionen und Kulturprogramme als gefährdet ein. Neu auf der Vorwarnliste finden sich das soziokulturelle Zentrum „Kulturwerk Riesa“ in Sachsen mit Wechselbühne, Mehrgenerationenhaus und Kulturwerkstatt.

Der Deutsche Kulturrat in Berlin hat seine „Rote Liste bedrohter Kultureinrichtungen“ aktualisiert und stuft auch für 2014 Institutionen und Kulturprogramme als gefährdet ein. Neu auf der Vorwarnliste finden sich das soziokulturelle Zentrum „Kulturwerk Riesa“ in Sachsen mit Wechselbühne, Mehrgenerationenhaus und Kulturwerkstatt. Es wurde bisher etwa zur Hälfte von der Stadt Riesa finanziert, die andere Hälfte speiste sich aus Landes-, Bundes- und Spendenmitteln. Im Zuge von Haushaltskürzungen plant die Stadt nun, die Fördermittel in Höhe von 200 000 Euro zu streichen. Im thüringischen Gera mussten wegen eines Ausgabenstopps Anfang November alle fünf Museen und die Bibliotheken der Stadt für einen Tag schließen; seitdem ist offen, in welchem Maß das für den Nachtragshaushalt notwendige Sparkonzept die Häuser betrifft. Eintrittsgelder sollen erhöht, Öffnungszeiten verkürzt und der Standort des Museums für angewandte Kunst aufgegeben werden.

Auch Kultureinrichtungen im nordrhein-westfälischen Krefeld sind wegen der knappen Kassen der Kommune gefährdet. Die Gelder für den Künstlerverein „Kunst in Krefeld“ und das Frauenkulturbüro sollen vollständig gestrichen werden, Sparpläne in Höhe von mindestens zehn Prozent betreffen unter anderem das Theater am Marienplatz, die Kulturfabrik, eine Musiker-Initiative und den Verein für Heimatkunde. Die Kulturszene protestiert. Außerdem droht dem 1962 vom DDR-Fernsehen gegründeten Fernsehballett des öffentlich-rechtlichen Rundfunks das endgültige Aus. Das Ensemble ging 2012 in private Hand über, als der Berliner TV-Produzent Peter Wolf es im Februar kaufte. Wegen Auftragsmangel soll es den Betrieb nun Ende März einstellen. Peter Wolf will die Sender auf Schadenersatz verklagen.

Auf die Rote Liste des Kulturrats gelangten 2013 unter anderem das Berliner Maison de France mit dem Cinema Paris, die Landesbühne Sachsen-Anhalt und das Stadttheater Trier. Bei allen Einrichtungen konnte eine Schließung bislang abgewendet werden. Die vollständige Liste: www.kulturrat.de/rote-liste-kultur. Tsp

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