zum Hauptinhalt
Sieger nach Punkten: Das Opernhaus in Frankfurt.

© dpa/Barbara Aumüller

Kritierumfrage: Frankfurt ist Opernhaus des Jahres

Die Zeitschrift Opernwelt hat ihre Kritikerumfrage veröffentlicht. Frankfurt ist Opernhaus des Jahres, bühnenbildnernde Malerfürsten sind das Ärgernis.

Die Oper Frankfurt ist von Kritikern zum „Opernhaus des Jahres“ gewählt worden. In einer Umfrage der Zeitschrift Opernwelt unter 50 Musikkritikern bekam das von Intendant Bernd Loebe geführte Haus zum vierten Mal nach 1996, 2003 und 2015 die meiste Zustimmung. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, sie gibt ein Stimmungsbild unter den Kritikern wieder. Als beste Aufführung schnitten die Bayreuther „Meistersinger von Nürnberg“ ab, mit denen Barrie Kosky sein Regie-Debüt auf dem Grünen Hügel gab. Sänger des Jahres ist zum zweiten Mal nach 2011 Johannes Martin Kränzle, der in jener Bayreuth-Aufführung den Beckmesser sang. Klaus Bruns wurde mit dieser Produktion „Kostümbildner des Jahres“. Ebenfalls zwei Auszeichnungen gingen an die Bayerische Staatsoper in München: Das Staatsorchester wurde zum fünften Mal in Folge bestes Orchester, die Sopranistin Anna El-Khashem setzte sich als beste Nachwuchskünstlerin durch.

Bei den Dirigenten ging der Zuschlag an den britischen Bach-Spezialisten John Eliot Gardiner, den Gründer des Monteverdi Choir. Regisseur des Jahres ist zu, sechsten Mal Peter Konwitschny, der drei „exemplarische“ (Opernwelt) Arbeiten gezeigt hat: Cherubinis „Medea“ in einer neuen deutschsprachigen Dialogfassung in Stuttgart, Othmar Schoecks „Penthesilea“ als schwindelerregender Geschlechterkampf in Bonn und Bernd Alois Zimmermanns „Soldaten“ als beklemmendes Kammerspiel in Nürnberg. Zur Wiederentdeckung des Jahres wurde die Aufführung von Erich Wolfgang Korngolds „Das Wunder der Heliane“ an der Deutschen Oper Berlin gewählt, zum Ärgernis des Jahres das Engagement prominenter Malerfürsten als Bühnenbildner. 2018 hat Georg Baselitz Kostüme und Kulissen für Wagners „Parsifal“ in München entworfen, Neo Rauch hat in Bayreuth „Lohengrin“ in blaues Licht getaucht. Auch die Schikanen gegen den russischen Regisseur Kirill Serebrennikow, dessen Hausarest in Moskau immer wieder verlängert wird, wurden genannt. dpa/Tsp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false