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Kultur: Kroetz streitet sich mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus

Der Dramatiker Franz Xaver Kroetz wehrt sich gegen eine Schadenersatzforderung des Düsseldorfer Schauspielhauses in Höhe von rund 240 000 Mark.Kroetz hatte im Herbst vergangenen Jahres sein Stück "Furcht und Hoffnung der BRD" aus dem Jahr 1983 in einer aktualisierten Neufassung selbst inszenieren sollen.

Der Dramatiker Franz Xaver Kroetz wehrt sich gegen eine Schadenersatzforderung des Düsseldorfer Schauspielhauses in Höhe von rund 240 000 Mark.Kroetz hatte im Herbst vergangenen Jahres sein Stück "Furcht und Hoffnung der BRD" aus dem Jahr 1983 in einer aktualisierten Neufassung selbst inszenieren sollen.Das Projekt, "Furcht und Elend in Deutschland" betitelt, kam jedoch nicht zustande; wie Kroetz von seinem Wohnsitz auf Teneriffa soeben mitteilt, "wurden mir so schlechte Bedingungen geboten, daß ich mit der Arbeit aufhören mußte".Zwei Monate später sei ihm aus dem Theater jene Schadenersatzforderung zugegangen.Auf seine Antwort darauf habe sich die Generalintendantin des Düsseldorfer Schauspielhauses, Anna Badora, bei ihm mit der Frage gemeldet, "ob wir uns nicht vernünftig einigen könnten".Er habe daraufhin angeboten, sie solle ihre Forderung zurückziehen, dann zöge er auch seine eigene Forderung in Höhe von 25 000 Mark zurück.Nach einer Bitte der Intendantin um Zeit, dies in die Wege zu leiten, habe er jetzt von seinem Berliner Anwalt Peter Raue erfahren, Anna Badora fordere weiterhin, er müsse "wenigstens eine Inszenierung umsonst machen"."Dieses Theater hat mich mit seiner Viertelmillionsforderung sozusagen mit Existenzvernichtung bedroht", sagt Kroetz.Das Theater habe sich auf einen Vergleich geeinigt, werde nun wortbrüchig und verfolge ihn weiter: "Es ist doch apart, von mir - der ich aus Krankheitsgründen meine für April geplante Inszenierung an den Münchner Kammerspielen absagen mußte! - nun eine Inszenierung umsonst zu verlangen."

Das Düsseldorfer Schauspielhaus bestreitet, Kroetz schlechte Probenbedingungen eingeräumt zu haben.Noch zwei Tage vor Probenabbruch, so die Intendantin Anna Badora, wollte Kroetz nach seinen eigenen Worten "mit aggressivem Fleiß und geplantem Chaos die Kacke wieder zum Kochen bringen und dann glanzvoll auf- oder untergehen".Der Probenabbruch habe dem Theater Kosten von 239 000 Mark verursacht.Nachdem Kroetz eine Rechnung über 25 000 Mark anteilig an der Regie-Gage geschickt habe, sei man genötigt gewesen, ihm den von ihm hervorgerufenen Schaden aufzuzeigen.Im übrigen habe man Kroetz einen Kompromiß zur Begleichung der gegenseitigen Forderungen vorgeschlagen und bedauere es, daß er darauf nicht eingehe. G.G.

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