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Szene aus "Wintermärchen". Der von Jan Bonny inszenierte Film um junge Rechtsextreme wird im Wettbewerb des 71. Internationalen Filmfestivals von Locarno seine Weltpremiere feiern.

© dpa

Künftiger Leiter der Berlinale: Letzter Jahrgang von Carlo Chatrian in Locarno

Am Mittwoch startet das 71. Filmfest Locarno. Zum letzten Mal leitet Carlo Chatrian das Festival, bevor er 2020 als künstlerischer Leiter die Berlinale verantworten wird.

Das 71. Filmfest Locarno, das am Mittwoch mit dem französischen Spielfilm „Les beaux esprit“ von Vianney Lebasque und mit dem Laurel-und-Hardy-Stummfilm „Liberty“ von 1929 eröffnet wird, erfährt besondere Aufmerksamkeit. Es ist der letzte Jahrgang von Festivalleiter Carlo Chatrian, der 2020 erstmals die Berlinale als künstlerischer Leiter verantworten wird, als Nachfolger von Dieter Kosslick. Für seine Abschiedssaison verspricht Chatrian Filme, die sich auf persönliche Geschichten konzentrieren. „Die großen Konflikte unserer Welt rücken in den Hintergrund, doch bleibt die Gegenwart ein Donnergrollen,“ sagte der 46-jährige Italiener im Vorfeld. Und er verspricht Komödien, vor allem auf der Piazza Grande. „Wenn die Welt auseinanderfällt, kann uns nur die Komödie retten“, so Chatrian. Leichter und freier soll es auf den Leinwänden zugehen. Es darf gelacht werden, etwa bei der Retrospektive zum Laurel-und Hardy-Komödienregisseur Leo McCarey, der unter anderem auch Filme mit den Marx Brothers drehte.

Im Wettbewerb laufen unter anderem neue Filme von Ethan Hawke, dem koreanischen Regiestar Hong Sangsoo, Thomas Imbach und Yolande Zauberman. Aus Deutschland ist Jan Bonny mit „Wintermärchen“ dabei, einem Film über junge Rechtsextreme. Auf der Piazza Grande, die bis zu 8000 Zuschauer fasst, ist erstmals auch eine TV-Serie zu sehen, „Coincoin et les z’inhumains“ des Franzosen Bruno Dumont, der den Ehren-Leoparden erhält. Mit Ehrenpreisen werden auch die US-Schauspielerin Meg Ryan und ihr Kollege Ethan Hawke ausgezeichnet. Aus Deutschland laufen in anderen Reihen außerdem Sandra Nettelbecks „Was uns nicht umbringt“ mit Barbara Auer, Sophie Rois, Johanna Ter Steege und August Zirner sowie Eva Trobischs Spielfilm-Debüt „Alles ist gut“. Insgesamt werden mehr als 200 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme präsentiert.

Der Gewinner des Goldenen Leoparden wird am Samstag, den 11. August, bekannt gegeben; den Jury-Vorsitz hat der chinesische Autorenfilmer Jia Zhangke übernommen. Tsp (mit dpa)

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