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Hilmar Hoffmann (1925-2018).

© dpa

Zum Tod von Hilmar Hoffmann: Kultur für alle

Der Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Allein Frankfurt am Main verdankt ihm 15 Museen.

Von ihm stammt eine Forderung, die wie kaum eine zweite sprichwörtlich geworden ist: „Kultur für alle“ lautete 1979 der Titel eines Buch von Hilmar Hoffmann über gesellschaftliche Teilhabe. Verfasst hat er es als Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main, ein Amt, das er 20 Jahre unter wechselnden Bürgermeistern innehatte. Die Bankenstadt verwandelte er in eine kunstsinnige Metropole, nicht weniger als 15 Museen verdanken sich Hoffmanns Initiative, darunter das erste Filmmuseum, das erste Architekturmuseum und das erste jüdische Museum Deutschlands. Er ist der geistige Vater des Museumsufers und des ersten kommunalen Kinos. Durch kluge Besetzungspolitik beflügelte er Institutionen wie die Frankfurter Oper und war ebenso charmant wie hartnäckig im Eintreiben von Geldern für die Kultur, egal ob aus öffentlichen oder privaten Kassen.

1925 in Bremen geboren, studierte Hoffmann zunächst Theaterregie in Essen, wechselte dann seine Bühne, um 1951 mit 25 Jahren in Oberhausen der jüngste Direktor einer deutschen Volkshochschule zu werden. Drei Jahre später gründete er in Oberhausen die erst Westdeutschen, bald darauf Internationalen Kurzfilmtage. Nach seiner Frankfurter Zeit war Hoffmann von 1992 bis 2001 Präsident des Goethe-Instituts. Kultur sah er als „Lebenselixier“, man brauche sie, „um ein ganzer Mensch zu werden“, sagte er in einem seiner letzten Interviews. Am Freitagabend brach er auf dem Weg ins Krankenhaus tot zusammen. Hoffmann wurde 92 Jahre alt.

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