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Kulturpolitik: Ungarisches Kulturjahr in Deutschland eröffnet

Mit einem «märchenhaften» Ansturm von Kindern und Jugendlichen ist am Donnerstag im Kanzleramt das ungarische Kulturjahr in Deutschland 2006/2007 eröffnet worden.

Berlin - Zum Auftakt des deutschlandweiten Festival «Ungarischer Akzent» gaben Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und sein ungarischer Amtskollege András Bozóki den Startschuss zu einer «Ungarischen Märchenzeit». Auf den Treppenstufen des Amtssitzes von Angela Merkel wurden sie von zahlreichen Kindern und Jugendlichen umrahmt.

Die Veranstaltungsreihe mit mehr als 250 Veranstaltungen soll Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen die ungarische Volks- und Märchenkultur näher bringen. Zum ungarischen Kulturjahr werden auch bekannte Schriftsteller wie György Konrad oder Filmemacher wie Istvan Szabo («Mephisto») in Berlin erwartet.

Zuvor hatte Bozóki den Grundstein für das neue Gebäude des Collegium Hungaricum in Berlins historischer Mitte gelegt, in unmittelbarer Nachbarschaft der Humboldt-Universität. Das Ungarn-Festival, zu dessen Eröffnung noch ein Festakt in der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz und eine Lichtinstallation am Brandenburger Tor auf dem Programm standen, steht unter der Schirmherrschaft der Staatspräsidenten beider Länder, Horst Köhler und László Sólyom. Es soll aus Anlass des 125. Geburtstages des Komponisten Béla Bartók und des 80. Geburtstages des Musikers György Kurtág wie auch des 50. Jahrestages des Volksaufstands in Ungarn vor allem die junge ungarische Kultur nach Deutschland bringen.

Deutschland und Ungarn wollen «mit vereinten Kräften» am Zusammenwachsen des neuen Europas arbeiten und dabei auch den «gemeinsamen Kulturraum für Menschen erlebbar machen», betonte Neumann. Die Bundeskulturstiftung stelle drei Millionen Euro für deutsch-ungarische Kulturprojekte zur Verfügung. Die deutsche Botschaft in Budapest veranstaltet in diesem Jahr einen «Kulturfrühling». Außerdem wollen die Kulturminister beider Länder im Filmbereich enger zusammenarbeiten und ein Koproduktionsabkommen abschließen. Als Gastgeschenk überreichte Neumann seinem ungarischen Amtskollegen am Donnerstag zwei DVD mit dem Spielfilm «Das Wunder von Bern» über das Fußball-WM-Endspiel Deutschland-Ungarn (3:2) von 1954 und «Der Himmel über Berlin» von Wim Wenders.

Zu den zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des Ungarischen Kulturjahres in Deutschland, die voraussichtlich bis zur Eröffnung des neuen Gebäudes des Collegium Hungaricum in Berlin 2007 dauern werden, gehören Lesungen, Filmvorführungen und Konzerte in ganz Deutschland. Auch ein Fußballspiel der Schriftsteller- Mannschaften beider Länder ist geplant. Im Berliner Theater HAU gibt es eine ungarische Theaterwoche. (tso/dpa)

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