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Kultur: Kultusminister Zehetmair greift Naumann an

Bayerns Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) hat Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) nationalistische Tendenzen in der Kulturpolitik und eine Bevorzugung Berlins vorgeworfen. Zugleich deutete er die Möglichkeit an, Bayern könne sich aus der von Bund und Ländern getragenen Stiftung Preußischer Kulturbesitz zurückziehen.

Bayerns Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) hat Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) nationalistische Tendenzen in der Kulturpolitik und eine Bevorzugung Berlins vorgeworfen. Zugleich deutete er die Möglichkeit an, Bayern könne sich aus der von Bund und Ländern getragenen Stiftung Preußischer Kulturbesitz zurückziehen. "Es gibt keine Nationalkultur", sagte Zehetmair in der Süddeutschen Zeitung und fügte hinzu: "Es wäre ein unglaublicher Rückfall, zumal im europäischen Kontext, wenn man glaubt, Deutschland brauche ein zentrales Kulturfenster in Berlin, um sich darzustellen." Der CSU-Politiker räumte jedoch ein, dass Berlin "eine besondere Förderung des Bundes braucht, weil der Bund der Stadt viel abverlangt". Man brauche aber keinen "zentralistischen Ober-Statthalter, mir ist die Kultur in Köln oder Dresden genauso wichtig wie in Berlin", betonte der Kultusminister. "Wir bejahen Berlin, aber wir rutschen nicht auf den Knien." Bayern sei "nicht Erbgutverwalter des Preußischen Kulturbesitzes"; es trägt von den insgesamt 60 Millionen für die Stiftung nur 350 000 Mark.

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