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Kunst und Politik: Kritik an Berliner Tibet-Ausstellung

Deutsche Tibet-Organisationen protestieren gegen die Berliner Ausstellung "Tibet-Klöster öffnen ihre Schatzkammern". Diese sei eine "unerträgliche Ausblendung historischer Wahrheit".

Berlin - Es werde nicht darauf hingewiesen, dass ein Großteil der tibetischen Kunstschätze in den 1960er und 1970er Jahren von den chinesischen Invasoren zerstört worden seien, teilte die International Campaign for Tibet mit. Die politische Geschichte Tibets sowie aktuelle Menschenrechtsverletzungen würden "konsequent ausgeklammert".

In einer gemeinsamen Erklärung fordern der Verein der Tibeter in Deutschland, die International Campaign for Tibet Deutschland und die Tibet Initiative Deutschland die Ausstellungsmacher auf, "ihr Schweigen über Gewalt und Zerstörung in Tibet nach 1949 zu brechen". Zudem müsse Bundespräsident Horst Köhler als Schirmherr der Schau "öffentlich zu Religionsunterdrückung, politischer Verfolgung und systematischer Benachteiligung in Tibet Stellung beziehen".

Das Museum für Asiatische Kunst in Berlin-Dahlem zeigt ab Mittwoch alte religiöse Kunstwerke aus den Schatzkammern tibetischer Klöster, die dem Museum zufolge erstmals ausgestellt werden. Darüber hinaus sind Schätze aus den Residenzen der Dalai Lamas und aus dem Tibet Museum in Lhasa zu sehen. Viele dieser Gemälde, Schreine und Buddhafiguren haben Tibet noch nie zuvor verlassen, da sie bis heute als Ritual- und Kultobjekte dienen. (tso/ddp)

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