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Kunst-Versteigerung: Rothko-Bild ging für 73 Millionen weg

Das Auktionshaus Sotheby's hat ein Bild des auch in Deutschland populären US-Künstlers Mark Rothko zu einem Rekordpreis versteigert. In New York wechselte das Bild "White Center" für rund 73 Millionen Dollar den Besitzer.

New York - Bisher lag die Höchstmarke für ein Werk des 1970 gestorbenen Künstlers bei 22,4 Millionen Dollar. Rothko liegt mit umgerechnet rund 53,6 Millionen Euro auf der Liste der zehn teuersten Gemälde der Welt auf Platz neun. Sein Bild "White Center" (1950) erzielte aber den mit Abstand höchsten Preis, der bisher für ein nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenes Gemälde gezahlt wurde.

Auch ein Bild des Briten Francis Bacon (1909-1992) brach bei der Frühjahrsauktion des Kunsthauses Sotheby's am Dienstagabend mit 52,7 Millionen Dollar deutlich den bisherigen Höchstpreis von 27,1 Millionen Dollar für ein nach dem Krieg geschaffenes Kunstwerk. Insgesamt erzielte Sotheby's bei der Auktion eigenen Angaben zufolge fast 255 Millionen Dollar (187,6 Millionen Euro). So viel sei bei einer Versteigerung zeitgenössischer Kunst noch nie erreicht worden, erklärte der zuständige Sotheby-Chef Tobias Meyer. Das zeige, dass eine globale Klientel entschieden auf hohe Qualität setze.

Fast doppelter Preis erzielt

Rothkos "White Center" war ursprünglich "nur" auf maximal 40 Millionen Dollar geschätzt worden. Es ging nach einem spannenden Bieterrennen an einen namentlich nicht genannten Käufer. Das Gemälde, im Untertitel "Gelb, Pink und Lavendel auf Rosa" benannt, stammt aus Rothkos berühmter Serie mit drei verschiedenfarbigen, untereinander angeordneten Farbblöcken und gilt als eine herausragende abstrakte Arbeit aus der wichtigsten Schaffensperiode des Künstlers.

Zum Verkauf angeboten hatte es der amerikanische Familienpatriarch David Rockefeller (91), der selbst an der Versteigerung teilnahm. "Ich habe es 47 Jahre lang genossen, mit diesem Bild zu leben", sagte er. "Es tut mir leid, es herzugeben. Aber ich hoffe, dass der nächste Besitzer so viel Freude daran hat wie ich." Rockefeller, der sonst eher für Kunstspenden als für Verkäufe bekannt ist, hatte das Bild 1960 für weniger als 10.000 Dollar erstanden. Zeitungsberichten zufolge sollen die beiden Erzrivalen Sotheby's und Christie's hart um den Zuschlag für die Versteigerung gekämpft haben. Sotheby's habe schließlich gewonnen, nachdem es Rockefeller einen Garantiepreis von 46 Millionen Dollar geboten habe, hieß es.

Bacon-Gemälde für 53 Millionen verkauft

Das für fast 53 Millionen Dollar versteigerte Bacon-Gemälde "Study from Innocent X" (1962) war ursprünglich auf einen Höchstpreis von 30 Millionen Dollar taxiert worden. Es gehört Sotheby's zufolge zu den wichtigsten Werken des britisch-irischen Künstlers. Vorlage war ein Porträt des spanischen Malers Diego Velázquez von Papst Innocent X. aus dem Jahr 1650. Weitere Spitzenpreise erzielte Sotheby's unter anderem für die zeitgenössischen Maler Jean-Michel Basquiat, Robert Rauschenberg, Tom Wesselmann und Richard Prince. Mit Spannung wurde nach den überraschenden Erfolgen das Ergebnis des Christie's-Versteigerung erwartet, die am Mittwochabend (Ortszeit) ebenfalls in New York stattfinden sollte. (tso/dpa)

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