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Kunst: Zerstörung von Klimt-Bildern angedroht

Fünf Bilder des Jugendstil-Malers Gustav Klimt sind am Freitag aus der Galerie im Wiener Schloss Belvedere abgehängt worden, nachdem per E-Mail mit der Zerstörung der Gemälde gedroht wurde.

Wien - Der Mann, ein 50-Jähriger aus Niederösterreich, konnte allerdings bereits Stunden nach dem Zwischenfall ermittelt werden, gab das Innenministerium am Nachmittag bekannt. Die fragliche Mail war noch auf seinem PC gespeichert.

Der Mann hatte anonym damit gedroht, die Werke, die demnächst an ihren rechtmäßigen Besitzer in den USA zurückgegeben werden sollen, zu zerstören. Daraufhin wurden die Bilder, unter ihnen das berühmte «Bildnis Adele Bloch-Bauer» abgehängt und in Sicherheit gebracht.

Die fraglichen fünf Gemälde, zwei Porträts und drei Landschaftsbilder Klimts (1862-1918) im Schätzwert von zusammen rund 200 Millionen Euro, waren als NS-Raubgut aus dem Besitz der jüdischen Industriellenfamilie Bloch-Bauer zunächst an die Österreichische Galerie gefallen. Nach einem mehr als sechs Jahre dauernden Rechtsstreit zwischen Maria Altmann, der Nichte des ursprünglichen Besitzers, und der Republik Österreich war am Dienstag entschieden worden, dass die Werke an die Erbin zurückgegeben werden sollen. Das Interesse der Besucher in den vergangenen Tagen an den Gemälden war sprunghaft angestiegen.

Die Drohung war am Donnerstag per E-Mail an den Anwalt Altmanns, Randol Schoenberg, gegangen. Der Täter wollte nach eigenen Angaben nicht nur die Rückgabe, sondern auch Zahlungen für einen möglichen Rückkauf verhindern. Da in der Galerie keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen wie Panzerglas oder eine Besuchersperre möglich seien, habe man sich in Absprache mit den Sicherheitsbehörden entschieden, die Bilder abzuhängen, hieß es.

Wie der Sprecher des Innenministeriums, Rudolf Gollia, der Nachrichtenagentur APA mitteilte, konnte der Täter über dessen Internetprovider ermittelt werden. Er gestand, die Drohung in alkoholisierten Zustand verschickt zu haben. Die Gemälde sollen frühestens am kommenden Dienstag wieder ausgestellt werden, sagte Belvedere-Sprecher Klaus Pokorny der APA. Es handelt sich dabei um die Porträts «Bildnis Adele Bloch-Bauer», «Adele Bloch-Bauer», «Der Apfelbaum», «Buchenwald» und «Häuser in Unterach am Attersee». (tso/dpa)

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