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Kunstmesse: Besucherrekord beim Berliner Art Forum

Als hätte man nicht fünf Tage lang Zeit gehabt. Am letzten Abend liefen die Besucher des Art Forums so dicht gedrängt durch die Hallen auf dem Messegelände, als gäbe es Kunst zum Sonderpreis. Dabei wurde schon zur Eröffnung eifrig gekauft.

Über 11.000 Gäste kamen allein zur Vernissage. 44.000 Besucher sind es bis zum 3. Oktober insgesamt geworden, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Gut verkauft haben nicht nur die auf Fotografie spezialisierten Galerien Kicken (Berlin) und Thomas Zander (Köln) in ihren Kojen. Auch eine Erstteilnehmerin wie Marianne Boesky (New York) war zufrieden, konnte sie doch eine Arbeit von Kon Trubkovich (20 000 Dollar) weitervermitteln.

Selbst das größte Bild der Messe, das fünf Meter lange Gemälde „Schergen“ von Jonas Burgert, kehrt nicht in die Produzentengalerie (Hamburg) zurück, sondern zieht bei einem privaten Sammler ein. Bronzen von Jonathan Meese hat die Berliner Galerie Contemporary Fine Arts gleich mehrfach verkauft – zu Preisen zwischen 85.000 und 215.000 Euro. Die Ankaufskommission des Bundes entschied sich bei Hammelehle und Ahrens (Köln) für eine Skulptur von Jan Scharrelmann, bei Magnus Müller (Berlin) für eine mehrteilige Arbeit der Berliner Künstlerin Sabine Groß.

Gefragt waren Namen wie Ulf Puder (Dogenhaus, Leipzig), Susanne Kühn (Goff und Rosenthal, New York/Berlin) und Marnie Weber, deren Fotocollagen (25 000 Dollar) schon zu Messebeginn ausverkauft waren. Große Galerien wie Taik (Helsinki) verbuchten Umsätze von einer halben Million Euro, andere freuten sich über größere Einzelverkäufe – so Andrée Sfeir-Semler (Hamburg/Beirut), die mit „Divisione Moltiplicazione“ von 1973 für ein zentrales Werk von Michelangelo Pistoletto (50 000 Euro) begeistern konnte. Nach der Messe ist vor der Messe; für die Sonderschau des nächsten Art Forums steht auch schon der neue Kurator fest: der Kunstkritiker Hans-Jürgen Haffner. (meix)

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