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Marion Ackermann, bisher Direktorin der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, wechselt zum 1. November nach Dresden.

© dpa/Monika Skolimowska

Kunstsammlungen Dresden: Marion Ackermann wird neue Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Dresdens Museen verzeichnen trotz ihrer international bedeutenden Schätze einen Besucherrückgang. Nun wurde eine neue Generaldirektorin berufen, Marion Ackermann. In Zeiten von Pegida setzt sie auf internationale Ausstrahlung und mehr Partizipation der Bürger.

Die Künstlerische Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, Marion Ackermann, wird neue Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Am 1. November 2016 folgt sie auf Hartwig Fischer, der bereits zum 1. April ans British Museum nach London wechselte. Diese Entscheidung der unabhängigen Findungskommission gab das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst am Donnerstag bekannt. Mit ihr habe man "eine versierte Leiterin großer Museen und eine anerkannte Kunsthistorikerin gefunden", sagte Kunstministerin Eva-Maria Stange. Ackermann werde die "große Tradition der Pflege des sächsischen Staatsschatzes erfolgreich fortsetzen", auch werde sie ihre Erfahrungen als Museumsleiterin und Wissenschaftlerin so einzusetzen wissen, dass die Museen ein international anerkannter Besuchermagnet bleiben.

Besuchermagnet: Blick in einen Raum der Ausstellung "Weltsicht und Wissen um 1600" im Residenzschloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im März 2016.
Besuchermagnet: Blick in einen Raum der Ausstellung "Weltsicht und Wissen um 1600" im Residenzschloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im März 2016.

© dpa/Martin Förster

Ackermann, 1965 in Göttingen geboren, studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Geschichte in Göttingen, Kassel, Wien und München, sie promovierte über Kandinsky. Sie arbeitete zunächst im Münchner Lenbachhaus, wurde 2003 Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart und leitet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf seit 2009. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts; unter anderem kuratierte sie Ausstellungen zu Paula Modersohn-Becker, Rosemarie Trockel, Beuys, Kandinsky und Uecker. Zu ihrer künftigen Aufgabe erklärte sie: „Mich fasziniert die Vielfalt der Sammlungen, auch die historische Tiefe von den Alten Meistern über die Türckische Cammer bis zum Gerhard Richter-Archiv." Es falle ihr nicht leicht, Düsseldorf "nach sieben intensiven Jahren" zu verlassen, aber sie sehe die besondere Konstellation der Staatlichen Kunstsammlungen, zu denen auch ethnologische Museen gehören, als ideale Ausgangsbedingung für eine weitere Intensivierung der "Dialoge zwischen den Kulturen der Welt". Es geht ihr neben der internationalen Ausstrahlung auch darum, die Menschen vor Ort partizipativ in diesen Prozess miteinzubeziehen.

Dresdens Kunstsammlungen gehören mit ihren 14 Museen, darunter die Gemäldegalerie Alter Meister und das Grüne Gewölbe, zu den bedeutendsten und ältesten Museumsverbünden der Welt. Sie gingen aus den im 16. Jahrhundert angelegten Sammlungen der sächsischen Kurfürsten hervor und verwahren rund 1,2 Millionen Kunstwerke - von Gemälden über Preziosen und Möbel bis hin zu Waffen, Porzellan und Volkskunst. Die Häuser verzeichneten in den letzten Jahren allerdings einen Besucherrückgang: 2015 kamen mit rund 2,31 Millionen Gästen etwa sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Verwaltungsdirektor Dirk Burghardt erklärte die Zahlen vor wenigen Wochen nicht nur mit dem erneuten Rückgang vor allem russischsprachiger Kulturtouristen, er sah auch in der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung eine Ursache dafür. Tsp

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