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Antje Kunstmann in ihrem Münchner Büro.

© Imago

Kurt-Wolff-Preis: Münchner Verlegerin Antje Kunstmann wird ausgezeichnet

Unabhängigkeit und nie nachlassende Energie: Die Verlegerin Antje Kunstmann wird auf der Leipziger Buchmesse mit dem Kurt-Wolff-Preis geehrt.

Die Verlegerin Antje Kunstmann wird mit dem Kurt-Wolff-Preis 2022 ausgezeichnet, der mit 35.000 Euro dotiert ist. Ihr Münchner Verlag habe sich über Jahrzehnte durch alle Branchenkrisen hindurch die Unabhängigkeit bewahrt, teilte die Kurt-Wolff-Stiftung in Leipzig mit.

Kunstmann habe „über Jahrzehnte hin mit großem Spürsinn, wachem politischen Bewusstsein und nicht nachlassender Energie ihren Verlag zu einem Spiegel und Akteur in der Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik gemacht und zugleich die deutsche und internationale Gegenwartsliteratur miteinander ins Gespräch gebracht, heißt es außerdem in der Begründung der Jury.

Die heute 72-jährige Verlegerin, so heißt es weiter, habe “ein facettenreiches Ensemble aus Belletristik und Sachbuch, Gedichten und Kinderbuch, zeitkritischen Essays und Reportagen geschaffen, in dem Illustrationen Hauptdarsteller, Kochbücher nicht nur kulinarisch, Anschaulichkeit und Prägnanz Verbündete sind".

Der Verlag, der 1992 mit Axel Hackes Bestseller "Der kleine Erziehungsberater" erstmals von sich reden machte, bringt das Werk von Hacke heraus und publiziert neben bedeutenden Sachbüchern etwa von Noam Chomsky, Donata Elschenbroich oder Yanis Varoufakis unter anderem die Romane von Rafael Chirbes, Barbara Gowdy, Tim Parks und Valeria Luiselli.

Der mit 15.000 Euro dotierte Förderpreis geht in diesem Jahr an den Leipziger Poetenladen. Er verknüpfe seit fast 15 Jahren Literatur im Netz mit Büchern und demonstriere, wie sich Druckmedien im Digitalzeitalter verjüngen ließen.

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Die Preisverleihung soll am 18. März auf der Leipziger Buchmesse stattfinden. Wobei bislang noch nicht sicher ist, ob die Messe nach zwei pandemie-bedingten Absagen nacheinander diesmal wieder stattfinden kann. Eine endgültige Entscheidung soll Anfang Februar getroffen werden.

Die Kurt Wolff Stiftung vergibt die Auszeichnung seit 2001 und setzt sich für die Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene ein. Die Stiftung wurde im Jahr 2000 von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern sowie dem damaligen Kulturstaatsminister Michael Naumann gegründet. Der Name der Stiftung erinnert an den bedeutenden Verleger des deutschen Expressionismus, der von 1887 bis 1963 lebte und mit dem Kurt Wolff Verlag unter anderem in Leipzig wirkte. Dem Freundeskreis der Stiftung gehören derzeit mehr als 130 Verlage an. (Tsp/dpa/KNA)

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