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Kultur: Lange Gesichter beim Filmball Milva, Peinlichkeiten und leere Plätze im Ritz

Vergeblich bemühte sich Milva einen Barhocker, der ihr auf der Bühne im Wege stand, beiseite zu zerren. Schließlich schubste sie ihn wütend aufs Parkett.

Vergeblich bemühte sich Milva einen Barhocker, der ihr auf der Bühne im Wege stand, beiseite zu zerren. Schließlich schubste sie ihn wütend aufs Parkett. Später entschuldigte sie sich: „Wenn zwanzig Männer hier herumstehen, könnten sie mir auch mal helfen.“ Milva war der einzige Star des Abends. Je öfter der Moderator des fehlgeschlagenen Versuchs einen „Berliner Filmball“ im Ritz-Carlton zu feiern, von einer „glanzvollen Veranstaltung“ sprach, desto länger wurden die Gesichter an den Tischen. Viele hatten vergeblich auf die Anwesenheit von Stars oder Prominenten gehofft. „Eine Frechheit, ein absolutes Desaster“, schimpfte Unternehmensberater Detlef Heller. Wie viele andere äußerten sich auch die Friseure Anna und Dieter Mertens sehr enttäuscht: „Gar kein Vergleich mit dem Berliner Presseball oder dem ADAC-Ball.“

TV-Berühmtheit Christian Kahrmann verließ lange vor Milvas Auftritt erbost die Veranstaltung, weil er einerseits den Stargast des Abends spielen sollte, dafür aber nicht mal einen Drink spendiert bekam. Wer 320 Euro Eintritt bezahlt hatte, bekam dafür Dinner, Tanzmusik und eine peinliche Preisverleihung, musste ansonsten für jedes Getränk zusätzlich zahlen. Etliche Plätze blieben ganz leer im Ballsaal. „Ich habe mich so aufs Tanzen gefreut, aber hier ist ja gar keine Stimmung“, sagte eine junge Frau traurig. „Dabei gehen wir so selten aus, weil wir ein kleines Kind haben.“ Ein Lächeln trug hingegen Andreas Dorfmann vom Berliner Presseball auf den Lippen. „Ich bin doch überrascht, wie klein so ein Ball sein kann“, sagte er. „Die fangen ja gerade erst an, müssen natürlich noch viel lernen“, beschwichtigte Politiker Jochen Feilcke. Als Anfang würde es sich anbieten, mal zu gucken, was sonst so geboten wird in der Stadt. Bi

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