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Kultur: Lass die Gedanken frei!

MUSIKTHEATER

Gleich zu Beginn wird ein Akrobat mit dem eisernen Vorhang in die Höhe gezogen und lässt sich spektakulär hinunterfallen. Aber keine Angst, er federt bequem auf halber Höhe. Gleichzeitig kriecht eine seiner Kolleginnen in einer Kunststoffröhre aus dem Saal zur Beleuchterbrücke. Eine weitere kommt aus dem Bühnenhimmel. Wolfgang Rihms Musiktheater „Séraphin" hat keine Handlung, der Komponist lässt den Interpreten alle Freiheiten. Sabrina Hölzer und Mirella Weingarten setzen auf surreale Bildwelten, in denen die Schwerkraft aufgehoben sein soll. Doch die Schweizer Artisten gehen die Sache allzu langsam an. Mit „Séraphin“ gastiert die Zeitgenössische Oper Berlin im Haus der Berliner Festspiele , das sich wieder einmal als wenig geeignet für das Musiktheater erweist. Das zehnköpfige Orchester spielt unter der gewohnt gewissenhaften Leitung von Rüdiger Bohn auf dem Rang, im Rücken der Zuschauer tragen acht Sängerinnen und Sänger Vokalisen und Atemgeräusche bei. Der ortlose Klang ist wahrscheinlich gewünscht.

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