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Kultur: Laufsteg für Louis

ARCHITEKTUR

Teure Markenprodukte haben es heutzutage schwer. Denn selbst beste Qualität lässt sich heute zu Spottpreisen herstellen und nur ein nebulöses „Image“, das positive Assoziationen weckt, kann den internationalen „Brands“ mittels „Marken-Identität“ helfen, ihre überhöhten Preise zu rechtfertigen. Besonders in der Modewelt, wo für die Werbung und die Gestaltung der Verkaufsflächen mehr Geld ausgegeben wird als für die eigentlichen Waren, ist man sich des Mehrwertes der Gestaltung durch berühmte Architekten bewusst geworden. Alle großen Modehäuser von Prada in Mailand über Hermès in Paris bis Miyake in Tokio engagieren avantgardistische Architekten, um mit möglichst ausgefallenen Läden Aufsehen zu erregen und Lust auf die teuren Schuhe, Taschen und Tücher zu machen. Die angesichts der derzeitigen Wirtschaftskrise chronisch unterbeschäftigten Architekten lassen sich gerne vor den Karren der Labels spannen.

Die Galerie Aedes East zeigt in ihrer Ausstellung „Inclusive – The Architecture of Louis Vuitton “ die neuesten Gebäude, die sich der Pariser Luxuswarenkonzern an die Boulevards in aller Welt schneidern lässt. In der Schau werden anhand von Modellen, Zeichnungen, Photos und Materialproben insgesamt elf neue LV-Läden von sechs Architekten gezeigt, von Hawaii über Seoul bis Hongkong (Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40–41, bis 5. Juli. Katalog 10 €). Die meisten neuen LV-Läden gibt es natürlich im branding-verseuchten Japan. Besonders beliebt bei den Managern des Luxus-Konglomerats ist der Tokioter Architekt Jun Aoki, der allein vier LV-Shops in Tokio, New York und Nagoya entworfen hat.

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