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Leipzig: Thomanerchor fordert mehr Unterstützung

Der Leipziger Thomanerchor, der als einer der ältesten Knabenchöre der Welt gilt, fordert mehr finanzielle Unterstützung von der Stadt Leipzig. Berühmtester Kantor war Bach.

Leipzig - Die Stadt müsse sich positionieren und die Thomaner-Chor-Stiftung forum thomanum mit "bescheidenen Mitteln" unterstützen, damit die Existenz des Chores gesichert sei, sagte Christian Wolff, Pfarrer an der Thomaskirche. Einen Betrag nannte er nicht. Nach seinen Angaben erhält der Knabenchor mit 96 Sängern von der Stadt etwa 1,1 bis 1,3 Millionen Euro jährlich. Zudem gebe es private Unterstützung in sechsstelliger Höhe.

Der Chor, dessen Geschichte rund 800 Jahre zurückliegt, müsse aus "dem Dunst des Selbstverständlichen" geholt werden, sagte Wolff. Der durch Thomaskantor Johann Sebastian Bach (1685-1750) weltberühmt gewordene Chor sei ein "kulturelles Kleinod", seine Bedeutung in der städtischen Verwaltung hingegen ganz klein, kritisierte Thomaskantor Georg Christoph Biller.

Wolff und Biller hatten sich in der vergangenen Woche in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) und die Beigeordneten und Stadträte Leipzigs gewandt. Darin forderten sie mehr Unterstützung. Der Thomanerchor beanspruche derzeit jährlich lediglich 1,5 Prozent des gesamten Kulturhaushalts der Stadt. Gleichzeitig sei der Chor die "älteste und effektivste" kulturelle Einrichtung der Stadt.

(tso/ddp)

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