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Leipziger Dokfilmwoche: "Dramatische Verflachung"

Der Direktor des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm, Claas Danielsen, hat eine "dramatische Verflachung" des Dokumentarfilms beklagt.

Leipzig - Den Filmemachern fehle vielfach der Mut zur Provokation und zum Risiko, sagte Danielsen vor der Eröffnung des Dok-Fests. Regisseure richteten sich zunehmend nach der Zuschauerquote und dem Publikumszuspruch statt nach künstlerischen Gesichtspunkten. Dies habe sich auch bei der Sichtung der 2400 eingereichten Wettbewerbsbeiträge für das Festival gezeigt.

Als Ursache für diese Entwicklung nannte Danielsen steigenden Kostendruck auf die Filmemacher sowie den wachsenden Einfluss des Fernsehens. Beides führe zu einer inhaltliche Gleichförmigkeit. Für das Festival seien indes Filme gefragt, "die anecken, uns die Augen öffnen und unseren Horizont und unsere Wahrnehmung erweitern", betonte Danielsen.

Rund 400 Filme werden gezeigt

Bis Sonntag sind rund 400 Filme aus mehr als 50 Ländern zu sehen. Darunter sind 200 Dokumentarfilme und ebenso viele Animationsfilme. 40 Dokumentar- und 49 Animationsfilme wurden für die Wettbewerbe ausgewählt, darunter zahlreiche Weltpremieren und deutsche Erstaufführungen.

Sonderreihen beleuchten in diesem Jahr den arabischen Dokumentarfilm sowie Streifen mit gefälschtem Bildmaterial. Zudem stehen eine Retrospektive mit Filmen der klassischen deutschen Avantgarde aus den Jahren 1921 bis 1987 sowie eine Rückschau mit baltischen Filmen aus den vergangenen 15 Jahren auf dem Programm. Etwa 100 Regisseure aus 23 Ländern sowie 1200 Fachbesucher aus der Film- und Medienwelt haben ihr Kommen zugesagt.

Erstmals können 250 Filme von Fachbesuchern und internationalen Einkäufern per PC aufgerufen werden.

Mehr Informationen: Dokfestival Leipzig (tso/ddp)

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