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Kultur: Lesefrust

In Deutschland und den USA leidet der Buchmarkt

Die Konsumflaute macht dem deutschen Literaturmarkt weiter zu schaffen. Nach Einschätzung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sanken die Erlöse für 2003 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf 9,07 Milliarden Euro. Damit setzt sich der NegativTrend der beiden Vorjahre weiter fort.

Auch die US-Amerikaner greifen in ihrer Freizeit immer seltener zum Buch. Eine jetzt in New York vorgestellte nationale Studie ergab, dass nur etwas mehr als die Hälfte der 17000 Befragten in den vergangenen zwölf Monaten ein Buch gelesen hat. Dieses Ergebnis bezieht sich auf alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig vom Geschlecht oder der sozialen Stellung.

Dana Gioia, Vorsitzende der Stiftung, die die Studie in Auftrag gegeben hat, wertet das Ergebnis als Ausdruck eines nationalen Bildungskollapses. Besonders erschreckend sei der drastische Rückgang an jungen Lesern. So lesen in den USA heute nur noch 42,8 Prozent der Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren, während es 1982 noch rund 60 Prozent waren. Schuld daran ist der Studie zufolge vor allem der weiter zunehmende Fernsehkonsum der Amerikaner.

So weit ist es in Deutschland nach Ansicht von Dieter Schormann, dem Vorsteher des Börsenvereins, noch nicht. Vielmehr hofft er im nächsten Jahr auf eine Trendumkehr. Dafür wollen die Verlage kämpfen – mit allen Mitteln. So verzichten die Verlage beispielsweise bei Erstauflagen immer häufiger auf gebundene Ausgaben zugunsten der preiswerteren Taschenbücher.

Trotz des Umsatzrückgangs ist die Zahl der Erstveröffentlichungen im vergangenen Jahr sogar um knapp drei Prozent auf 61538 gestiegen. Den größten Anteil hat dabei die Belletristik, beachtlich ist auch der zunehmende Export von deutschen Kinder- und Jugendbüchern nach China und Korea. Tsp/dpa

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