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Huldisch

© Kai-Uwe Heinrich

Leserjury: Tee für Dustin

Tagesspiegel-Leserjurorin Ingrid Huldisch, 52

Ich bin niemand, der ankommen will, ich will unterwegs sein. Darum arbeite ich gerade als Flugbegleiterin. Vorher habe ich tausend andere Sachen gemacht, bin gelernte Buchhändlerin, habe Psychologie studiert. Während der Unizeit, in den achtziger Jahren, war ich die Assistentin des Zoo-Palast-Kinoleiters. So konnte ich immer die Berlinale-Filme sehen. Und die Stars. Als „Rain Man“ 1989 im Wettbewerb war, saß der kleine Dustin Hoffman zitternd auf der Treppe des Zoo-Palastes und hatte Angst, dass er ausgebuht wird – damals war das Publikum ja noch böser. Ich habe ihm dann in meinem Büro einen Beruhigungstee gekocht. Auch später war ich regelmäßig beim Festival. Im Forum freue ich mich besonders auf Angela Schanelecs Film über den Flughafen Orly, außerdem laufen spannende afrikanische Filme, wie „Imani“ von Caroline Kamya oder „Congo in Four Acts“. Ich habe ja auch Afrikanistik studiert, nachdem ich zweieinhalb Jahre in Mali gelebt habe. Film, das ist für mich die Möglichkeit, die Welt zu bereisen, Gefühle und Eindrücke aufzunehmen – sogar Düfte! Man lässt sich fallen und ist unterwegs – durch die Bilder. 

Protokoll: Jan Oberländer

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