Leipzig - Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass hat auf der Leipziger Buchmesse scharfe Medienkritik geübt. "Man hat im vergangenen Jahr versucht, mich mundtot zu machen", sagte der Autor bei einer Lesung in der Autorenarena der "Leipziger Volkszeitung". Sein spätes Eingeständnis, mit 17 Jahren in der Waffen-SS gewesen zu sein, habe eine unbeschreibliche Polemik ausgelöst. Die Arbeit an seinem neuen Gedichtband "Dummer August" habe ihm geholfen, alles zu verarbeiten.
"Dass ich noch schreiben und zeichnen konnte, war für mich ein Existenzbeweis", betonte der Schriftsteller. "Ich bin nicht bereit, mir eine Elefantenhaut wachsen zu lassen, denn dann merkt man auch anderes nicht mehr." Er werde sich den Mund nicht verbieten lassen. "Ich verweigere die Annahme medialer Ekelpakete", meinte Grass. (tso/dpa)
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