zum Hauptinhalt

LESUNG John von Düffel mit seinem Roman „Beste Jahre“: Das WG-Gefühl muss sein

In der Filmdokumentation über die Entstehung seines Romans „Houwelandt“ hat der Dramaturg und Schriftsteller John von Düffel beschrieben, was es für ihn bedeutet, einen Roman abgeschlossen zu haben und plötzlich ohne seine Figuren auskommen zu müssen: „Das WG-Gefühl ist weg“. Vielleicht ist es dieses WG-Gefühl, das den 1966 in Göttingen geborenen von Düffel immer wieder zum Schreiben von Familienromanen animiert: In seinem preisgekrönten Prosa-Debüt „Vom Wasser“ aus dem Jahr 1998 erzählt von Düffel die Geschichte einer Papierfabrikantendynastie, deren Aufstieg und Verfall gleichermaßen mit zwei Flüssen verbunden ist.

In der Filmdokumentation über die Entstehung seines Romans „Houwelandt“ hat der Dramaturg und Schriftsteller John von Düffel beschrieben, was es für ihn bedeutet, einen Roman abgeschlossen zu haben und plötzlich ohne seine Figuren auskommen zu müssen: „Das WG-Gefühl ist weg“. Vielleicht ist es dieses WG-Gefühl, das den 1966 in Göttingen geborenen von Düffel immer wieder zum Schreiben von Familienromanen animiert: In seinem preisgekrönten Prosa-Debüt „Vom Wasser“ aus dem Jahr 1998 erzählt von Düffel die Geschichte einer Papierfabrikantendynastie, deren Aufstieg und Verfall gleichermaßen mit zwei Flüssen verbunden ist.

Auch von Düffels erfolgreichster, vor drei Jahren veröffentlichter Roman „Houwelandt“ ist eine generationenübergreifende Familiengeschichte mit einem knurrigen Patriarchen im Zentrum des Geschehens. Und in seinem neuen Roman „Beste Jahre“ arrangiert von Düffel ein Familientableau aus einer gänzlich anderen Perspektive: In „Beste Jahre“ geht es um die Freuden und Komplikationen des Vaterwerdens, und das auch noch mit Hilfe des Reproduktionsmedizin. Vermutlich um nicht ins ausschließlich medizinische oder peinlich Besinnliche abzudriften, hat John von Düffel seinen Roman ordentlich frisiert. Zum einen gibt es interessante Passagen vor dem Hintergund der deutsch-deutschen Wende, zum anderen nicht ganz so interessante seifenoperhafte Verwicklungen. Letztere sind ein bisschen viel des Guten, fast Klamottigen, bewirken aber, dass der Roman bis zum Schluss sein Tempo und vor allem etwas dauerhaft WG-artiges beibehält. Gerrit Bartels

Lehmanns Fachbuchhandlung, Di 27.11.,

20.15 Uhr, 5 €

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false