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Literatur: Tolkien-Werk erscheint posthum

Rund 35 Jahre nach seinem Tod sorgt ein neues Buch des "Herr der Ringe-Autors" J.R.R. Tolkien für Aufsehen. Sohn Christopher hat "Die Kinder Húrins" zusammengestellt und zu Ende geschrieben.

Stuttgart - "Die Nachfrage ist enorm", sagte die Sprecherin des Stuttgarter Klett-Cotta-Verlages, Katharina Wilts, deren Haus das Buch am Dienstag in den Handel brachte. Es sei das erste vollständige Buch des Kult-Autors seit der posthumen Veröffentlichung von "Silmarillion" im Jahr 1977. Bei einer ersten Auflage von 50.000 Exemplaren seien bereits über 30.000 Stück vorbestellt worden.

"Die Kinder Húrins" ist nach Angaben von Klett-Cotta "ein echtes Stück Tolkienscher Erzählkunst". Geheimnisvolle Fabelwesen haben darin ebenso ihre Rolle wie die für Tolkien typischen bösen Mächte sowie die Themen Freundschaft, Treue und Heldentum. Die Geschichte der "Kinder" spielt im ersten Zeitalter von Tolkiens Fantasiewelt Mittelerde und somit noch vor dem großen Epos "Herr der Ringe". Erzählt wird die tragische Geschichte vom tapferen Túrin und seiner Schwester Nienor, die von der bösen Macht Morgoths verwünscht werden. Treue Tolkien-Fans dürften die Inhalte des Buches allerdings bereits aus veröffentlichten Vorgängern kennen, hieß es im Verlag. Das Buch ist illustriert mit rund zwei Dutzend Bleistiftzeichnungen und acht farbigen Bildern.

Kritik von Tolkien-Gesellschaft

Nach Angaben der Kölner Tolkien-Gesellschaft wurde das "neue" Buch dagegen aus fünf verschiedenen Publikationen zusammengestellt. "Neu ist daran, wie Christopher Tolkien selbst im Anhang schreibt, praktisch nichts", heißt es auf der Internetseite der Gesellschaft.

Der heute 82 Jahre alte Christopher Tolkien lehrte wie sein Vater als Professor für englische Sprache in der britischen Traditionsuniversität Oxford. Seit dem Tod J.R.R. Tolkiens ist der Sohn der literarische Nachlassverwalter seines Vaters. Das Fantasiebuch erscheint zeitgleich in Deutschland, Großbritannien und den USA.

Der britische Schriftsteller John Ronald Reuel Tolkien (1892-1973) wurde mit der Trilogie über die fantastische Mythenwelt Mittelerde zu einem der Begründer der modernen Fantasy-Literatur. (tso/dpa)

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