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Literatur: Jenseits von Moden und Posen

Wir denken, das ist sie mal sehr apart und halb von hinten: Marlene Dietrich. Der in Luxemburg geborene, früh nach Amerika ausgewanderte Jahrhundertfotograf Edward Steichen (1879–1973) hat Marlene in den dreißiger Jahren mehrfach porträtiert, mondän, in Sesseln und auf Sofas hingegossen mit langen Wimpern und leicht verschleiertem Blick.

Wir denken, das ist sie mal sehr apart und halb von hinten: Marlene Dietrich. Der in Luxemburg geborene, früh nach Amerika ausgewanderte Jahrhundertfotograf Edward Steichen (1879–1973) hat Marlene in den dreißiger Jahren mehrfach porträtiert, mondän, in Sesseln und auf Sofas hingegossen mit langen Wimpern und leicht verschleiertem Blick. Aber das Bild hier zeigt 1932 die US-Schauspielerin Constance Bennett. Die Verwechslung kommt freilich nicht von ungefähr. Vielmehr hat Steichen bei Menschen und Dingen das Besondere auch als Typus gesucht. So fotografierte er in New York die Stahlstreben, überwölbenden Bögen und die im Horizont verlaufende Fahrbahn der Washington Bridge in so raffinierter Untersicht, dass himmelstürmende Technik und schier endlose Weite wie ein Exempel der „unbegrenzten Möglichkeiten“ erscheinen. Ein Prachtband lässt nun das Werk des Künstlers und ersten Direktors der Fotografie-Abteilung im Modern Art Museum Revue passieren. Peter von Becker

Edward Steichen: Ein Leben für die Fotografie.Verlag Hatje Cantz, Ostfildern 2007. 335 Seiten, 75 €.

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