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Literaturgeschichte: Prager Museum zeigt Kafka-Liebesbrief

Über das Verhältnis von Franz Kafka und seiner Verlobten Julie Wohryzek ist wenig bekannt. Ein Brief aus dem Besitz des tschechischen National-Literaturmuseums könnte nun neue Einblicke in das Privatleben des berühmten Schriftstellers liefern.

Ein bisher unbekannter Brief des Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) an seine Freundin Julie Wohryzek ist in Prag vom tschechischen National-Literaturmuseum vorgestellt worden.

Das Schreiben von Juni 1919 sei das bislang einzig bekannte Dokument, welches die Beziehung zwischen Kafka und Wohryzek schriftlich belege, sagte der tschechische Kafka-Experte Josef Cermak nach Zeitungsberichten vom Freitag. Der auf Hebräisch geschriebene Brief beweise auch, dass Kafka Hebräisch-Unterricht genommen habe, sagte Museumsmitarbeiter Petr Kotyk.

Verlobung für ein Jahr

Das Museum hatte den Brief im April für 165.011 Tschechische Kronen (6710 Euro) bei einer Auktion in Prag ersteigert. Er soll nun wissenschaftlich ausgewertet werden. Dabei stehe das Verhältnis zwischen Kafka und Wohryzek im Mittelpunkt, hieß es von Seiten des Museums. Das Paar hatte sich nach Darstellung von Kafka-Biografen 1919 zunächst verlobt, sich dann aber 1920 wieder getrennt.

Der in Prag geborene Kafka errang literarischen Weltruhm erst nach seinem Tod, als die auf Deutsch geschriebenen Hauptwerke wie "Der Prozess, "Das Schloss" oder "Amerika" durch seinen Freund und Nachlassverwalter Max Brod veröffentlicht wurden. (iba/dpa)

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