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Literaturpreis: ''Schönster erster Satz'' gekürt

Der Beginn von Günter Grass' Roman "Der Butt" ist zum "schönsten ersten Satz" eines Romans oder einer Erzählung gewählt worden. Bei Kinder- und Jugendbüchern lag eine Janosch-Erzählung ganz vorne.

"Ilsebill salzte nach": Diesen ersten Satz aus Günter Grass' Roman "Der Butt" haben die die Stiftung Lesen und die Initiative deutsche Sprache zum schönsten ersten Satz bestimmt. Bei Kindern und Jugendlichen setzte sich der Beginn aus Janoschs "Lari Fari Mogelzahn" durch. Ausschlaggebend für die Entscheidungen der Jury waren die Begründungen, mit denen die Teilnehmer des Wettbewerbs - erwachsene und junge Leser - für ihren Lieblingssatz warben. Die Preise wurden am Dienstagabend in Frankfurt am Main verliehen.

Der Gewinner des Wettbewerbs begründete seine Wahl für Grass' Romananfang damit, dass dieser in der Folge eine "Weltgeschichte" aufbaue - "gespickt mit Historie und Fiktion, tollen Frauengestalten, Ironie en masse und viel viel Essen." Auf den zweiten Rang kam der Anfang der Erzählung "Die Verwandlung" von Franz Kafka, deren erster Satz lautet: "Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt." Auf dem dritten Platz landete die Erzählung "Der Leseteufel" von Siegfried Lenz. "Hamilkar Schaß, mein Großvater, ein Herrchen von, sagen wir mal, einundsiebzig Jahren, hatte sich gerade das Lesen beigebracht, als die Sache losging."

Eine geheimnisvolle Kiste

Bei den Kindern und Jugendlichen siegte ein achtjähriger Schüler aus Augsburg mit seinem Vorschlag aus Janoschs Erzählung "Lari Fari Mogelzahn", in dem es am Anfang heißt: "In der Mottengasse elf, oben unter dem Dach hinter dem siebten Balken in dem Haus, wo der alte Eisenbahnsignalvorsteher Herr Gleisenagel wohnt, steht eine sehr geheimnisvolle Kiste." Auf dem zweiten Platz landete der Anfang des Romans "Tintenherz" von Cornelia Funke. "Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen", lautet in diesem Buch der erste Satz. Auf Rang drei kam der Anfang aus dem Roman "Blaue Wunder" von Ildikó von Kürthy, der mit dem Satz beginnt: "Entweder mache ich mir Sorgen oder was zu essen."

Der Jury des Wettbewerbs gehörten die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, die Autoren Thomas Brussig und Paul Maar, die Literaturkritikerin Elke Heidenreich, die ZDF-Moderatorin Marietta Slomka sowie der Handball-Bundestrainer Heiner Brand an. (mit AFP)

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