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Ludwig-Börne-Preis: Henryk M. Broder geehrt

Der Journalist und Schriftsteller Henryk M. Broder erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis. Dies entschied als alleiniger Juror "Focus"-Chefredakteur Helmut Markwort.

Frankfurt/Main - "Broder ist ein Ludwig Börne von heute: ein freier Geist, der leidenschaftlich und feurig schreibt, oft polemisch und ohne Rücksicht auf "political correctness", aber immer unabhängig und überraschend", begründete Markwort das Votum. Der 60-jährige Broder, der 1946 im polnischen Katowice (Kattowitz) geboren wurde und 1958 mit seinen Eltern in die Bundesrepublik kam, beschäftigt sich seit Jahren sehr kritisch mit dem deutsch-jüdischen Verhältnis.

Die seit 1993 von der Frankfurter Börne-Stiftung vergebene Auszeichnung geht jährlich an deutschsprachige Autoren für hervorragende Leistungen in den Sparten Essay, Kritik und Reportage. Der Preis erinnert an den jüdischen Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne (1786-1837), der wegen seiner scharfzüngigen Texte als Wegbereiter des politischen Feuilletons gilt. Seine Prosa wandte sich gegen politische und kulturelle Unterdrückung.

Der Preis wird am 24. Juni in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Der Frankfurter Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der ebenfalls zu den Börne-Preisträgern gehört, will dabei Texte von Börne und Heinrich Heine lesen.Im vergangenen Jahr hatte Bundespräsident Horst Köhler als Juror den Preis dem Journalisten und Autor Wolfgang Büscher zuerkannt. Zu den Preisträgern gehören auch der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger sowie die Publizisten Rudolf Augstein, Joachim Kaiser und Joachim Fest. (tso/dpa)

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