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Kultur: Lust auf Sumo?

Dort schwebte ein Paar im Quickstep elegant übers Parkett.Hier heißt es "Ring frei" für schwerfällige Sumo-Kämpfer.

Dort schwebte ein Paar im Quickstep elegant übers Parkett.Hier heißt es "Ring frei" für schwerfällige Sumo-Kämpfer.Und eigentlich haben beide Filme das gleiche Thema.Wem in diesen Tagen "Shall we dance", Masayuki Suos federleichte Tanz-Romanze, gefiel, den wird auch "Lust auf Sumo" begeistern.Der erste Film des japanischen Regisseurs schildert die Nöte eines College-Professors, der seinen alten Sumo-Club wiederbeleben will.Da die japanischen Studenten inzwischen mehr auf Segel- oder Tauchurlaube stehen, findet sich nur eine Gruppe schwächlicher Loser, die bereit sind, im Wettstreit anzutreten - in dem sie schließlich ebenso triumphieren wie der scheue Büromensch im "Shall we dance"."Lust auf Sumo" läuft im Rahmen eines "Festivals des japanischen Films", das die Kinos Blow up und Filmkunst 66 aus Anlaß des "Deutsch-Japanischen Jahres" in den nächsten Wochen veranstalten.Japans Filmkunst, sonst nur auf Festivals vertreten, lohnt den zweiten Blick.Denn jenseits der Godzilla-, Manga- und Thriller-Massenware hat sich in Japan in den letzten Jahren schwungvolles Gegenwartskino entwickelt: Rasante Satiren wie "Tampopo" oder "Sakikos geheimer Schatz" stehen dabei neben einfühlsamen Psychostudien wie "Umzug" über die Nöte eines Scheidungskindes und dem formal-strengen "Licht der Illusionen".Im Westen bekannter dürften allerdings die düsteren Yakuza-Balladen sein: Seit Takeshi Kitanos Siegeszug mit "Hana-Bi" kamen zumindest seine Filme auch in deutsche Kinos.Das Festival gibt Gelegenheit, den Meister des unbewegten Gesichts mit seinen Vorläufern, den einsamen Samurai Kurosawas zu vergleichen.Denn neben Aktuellem bietet es mit über 40 Filmen auch einen Überblick über japanische Kinogeschichte.Und das auf großer Leinwand. til

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