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Polykrates hatte im Leben viel Glück. Doch seine Familie und Freunde fürchteten um sein Schicksal.

© Kindermann Verlag

Schillers Klassiker als Bilderbuch: Kindern Lust auf Lyrik machen

„Der Ring des Polykrates“ von Schiller für Kinder? Almud Kunerts schwarzhumorige Bilder erleichtern den Zugang zum Text.

Kinderbuchregale platzen aus allen Nähten. Unfassbare 9000 Titel kommen pro Jahr neu auf den Markt. Verlage locken mit Apps und digitalen Lesestiften. Wer liest noch Gedichte? Und: Gehören Schiller und Goethe in die Kinderbuchecke? Unbedingt! „Der Ring des Polykrates“ aus der Reihe „Poesie für Kinder“ des Berliner Kindermann Verlags bietet einen wunderbaren Einstieg in die klassische Lyrik [Friedrich Schiller: Der Ring des Polykrates. Mit Bildern von Almud Kunert. Kindermann Verlag, Berlin 2017. 32 Seiten, 15,90 Euro. Ab sieben Jahren].

Schiller dichtete die Ballade 1797. Das Thema ist immer noch aktuell: Was ist Glück? Kann man davon zu viel haben? Polykrates, dem Herrscher von Samos, gelingt alles, er wird mit Reichtümern förmlich überschüttet. Doch sein Freund ahnt Böses: „Mir grauet vor der Götter Neide“. Und rät dem König, seinen wertvollsten Schatz ins Meer zu werfen, um Strafe abzuwenden. Geht der Plan auf?

Schillers Sprache mag heute etwas sperrig klingen. Bilder der Münchner Künstlerin Almud Kunert, gewürzt mit viel schwarzem Humor, machen den Text eingängiger. In der erwähnten Szene etwa malt sie Polykrates’ Tochter, die von ihrem Vater gerade eine Klippe hinunterschubst wird. Makaber, aber lustig. Denn offenbar ist dem König sein Ring mehr wert als sie.

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